Erkältung Baby

Der Albtraum aller Eltern: Babys Nase ist verstopft, es wird von Hustenattacken geplagt und ist quengelig und unruhig. Auch wenn die Ärzte Erkältungen erst einmal als harmlos einstufen, sind die Tage mit dem kränklichen Nachwuchs lang und anstrengend, von den Nächten ganz zu schweigen … Sicherlich hast Du diese unangenehme Erfahrung mit Deinem Kind auch schon einmal gemacht. Erkältungskrankheiten sind bei den Kleinsten nämlich völlig normal. Bis zu acht Infekte pro Jahr sind bei einem Säugling keine Seltenheit. Bei Kindern im Vorschulalter können es sogar bis zu zwölf sein. Schließlich ist das Immunsystem der Kleinen noch völlig untrainiert und muss erst lernen, sich mit den zahlreichen Viren- und Bakterienstämmen auseinandersetzen. Positiv ist, dass das körpereigene Abwehrsystem mit jeder überstandenen Krankheit des Babys geschult wird. Das so genannte immunologische Gedächtnis speichert alle Spuren, die die „Feinde“ hinterlassen haben, und wappnet sich automatisch gegen einen erneuten Angriff. Deshalb sind Erkältungskrankheiten sogar auf ihre spezielle Art und Weise wichtig für unsere Kleinen, auch wenn das nur ein kleiner Trost für uns stressgeplagten Mamis und Papis ist.

Erkältung Baby

Nicht gleich mit „Kanonen auf Spatzen schießen“

Damit sich der körpereigene Schutzpanzer überhaupt entwickeln und Deinem Kind ein Leben lang zugute kommen kann, muss er auch die Chance bekommen, eigenständig in Aktion treten zu können. Es ist also nicht ratsam, Babys beim ersten Anzeichen eines Schnupfens gleich heftige Medikamente zu verabreichen. Besonders Antibiotika sollten nur im Notfall zum Einsatz kommen und machen nur Sinn, wenn die Erkrankung durch Bakterien ausgelöst wurde. 90 Prozent aller Erkältungskrankheiten beim Baby werden jedoch durch Viren verursacht. Hier sind Antibiotika völlig wirkungslos und belasten den frühkindlichen Organismus unnütz.
Liegt keine angeborene Immunschwäche vor, was äußerst selten ist, verlaufen die meisten Erkältungen recht harmlos und sind in circa fünf bis sieben Tagen überstanden. Dein Kind hat diesen Erregerstamm dann erfolgreich bekämpft und ihm gegenüber eine natürliche Immunität aufgebaut. Wenn Komplikationen auftreten (dazu gleich mehr), gehört Dein Baby in ärztliche Behandlung und erhält dann die Medikamente, die es benötigt. Doch wenn es bei einer leichten Erkältung bleibt, solltest Du Deinen kleinen Liebling fürsorglich beobachten und dabei herausfinden, was ihm guttut. Babys können sich noch nicht klar artikulieren und uns sagen, wo es zwickt und zwackt. Doch Mütter wissen meist instinktiv, was das Beste für ihr Kind ist. Außerdem kannst Du Deinem kränklichen Schatz mit alt bewährten Hausmitteln oder sanften Naturheilmitteln etwas Linderung verschaffen. Doch kommen wir jetzt erst einmal zu dem wichtigsten Punkt:

Wann musst Du mit Deinem Baby zum Arzt?

Eins vorweg: Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers und gehört zu einem der wichtigsten „Waffen“ des körpereigenen Immunsystems. Die erhöhten Temperaturen vernichten die krankheitserregenden Viren, was die Heilung unterstützt. Steigt das Fieber jedoch über 39 °Celsius oder hat der Säugling länger als drei Tage Fieber um 38,5 °Celsius, musst Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ist Dein Baby noch keine drei Monate alt, solltest Du es generell beim Arzt vorstellen, wenn es plötzlich Fieber bekommt.

Hier noch ein Tipp zur Fiebermessung:

Die rektale Fiebermessung klappt bei Babys am besten und liefert die genauesten Ergebnisse. D. h., die Spitze eines digitalen Fieberthermometers wird mit etwas Babycreme eingeschmiert und dann vorsichtig, maximal 2,5 cm, in den Po des Babys eingeführt. Leg Dein Kind hierfür auf die Seite und winkele seine Beine an (so wie in der Embryohaltung). Dann funktioniert das Einführen ganz leicht und tut Deinem Schatz auch nicht weh. Vielleicht kann Dein Partner etwas für Ablenkung sorgen, während Du das Fieberthermometer sicher in einer Hand hältst, während Du die andere Hand auf die Beinchen Deines Babys legst und darauf achtest, dass es nicht herumzappelt.
Hört Dein Baby nicht mehr auf zu weinen, rollt es den Kopf hin und her und greift es sich ständig an die Ohren besteht der Verdacht einer Mittelohrentzündung. Diese kann bei Nichtbehandlung schlimmstenfalls zu einer Hirnhautentzündung führen. Deshalb also auch bei diesen Anzeichen schnellstens zum Arzt.
Darüber hinaus sind Atembeschwerden weitere Komplikationen, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Eine schwere, geräuschvolle, keuchende oder hektische Atmung sind klare Alarmsignale. Auch wenn ein normaler Erklältungshusten nach zwei Wochen nicht verschwunden ist, ist ein Arztbesuch fällig.
Generell gilt: Falls Du Dir unsicher wegen der Schwere und dem Verlauf der Erkältungskrankheit bei Deinem Baby bist, gehe lieber rechtzeitig zu einem Arzt! Besonders beim ersten Kind sind viele Eltern übervorsichtig, was jedoch ganz normal ist und bei einem kompetenten Arzt auf vollstes Verständnis trifft.

Was kannst Du selbst für Dein erkältetes Baby tun?

Oftmals ist der Allgemeinzustand des Babys bei einer Erkältung nur leicht beeinträchtigt. Wirkt der Säugling trotz laufender oder verstopfter Nase und etwas Husten munter, kannst Du ihm mit einfachen und natürlichen Mitteln helfen, schnell wieder ganz gesund zu werden.
Am Wichtigsten ist, dass das Baby reichlich trinkt. Doch eine verstopfte Nase erschwert das Saugen und kann dazu führen, dass das Baby regelrecht „trinkfaul“ wird. Außerdem schläft es schlechter, was sich ebenfalls ungünstig auf sein Wohlbefinden auswirkt. Eingedrungene Krankheitserreger sind der Grund, warum die Schleimhäute in der Nase anschwellen und mehr Schleim produzieren. Die angeschwollenen Nasenschleimhäute werden nun stärker durchblutet. So werden Abwehrzellen in Windeseile zu den Erregern transportiert und können diese bekämpfen. Es zeigt sich also wieder: Selbst die lästige verstopfte Nase hat einen Sinn! Trotzdem müssen wir bei Säuglingen dafür Sorge tragen, dass die Nasenatmung nicht zu sehr behindert wird. Abschwellende Nasentropfen bringen schnell Linderung. Leider ist die Wirkung nur von kurzer Dauer und die Nasenschleimhäute schwellen dann häufig stärker an als zuvor. Versuche es deshalb mit natürlichen Substanzen, die nicht störend in die Funktion der Nasenschleimhäute eingreifen. Besorge Dir eine kleine Pipette aus der Apotheke und träufele ein paar Tropfen Muttermilch, Kochsalzlösung oder lauwarmen, mit Zucker gesättigten Kamillentee in die verstopfte Babynase. Festes Sekret entfernst Du vorsichtig mit einem weichen Taschentuch oder fest zusammengedrehter Watte.

Der vermehrt produzierte Schleim macht nicht nur der Nase des Babys zu schaffen. Er fließt auch in den hinteren Rachenraum und löst Husten aus, der sich im Liegen logischerweise verschlimmert. Da Säuglinge bis zu sechs Monaten es noch nicht schaffen, große Mengen Schleim ordentlich abzuhusten, sollten sie bei starkem Husten auf jeden Fall zum Arzt. Ist Dein Baby schon etwas älter, kannst Du ihm mit warmen Brustwickeln helfen. Dazu tauchst Du ein Handtuch oder eine Stoffwindel in warmes Wasser, wringst sie leicht aus und legst sie um den Brustkorb Deines Babys. Darüber kommt ein trockenes Woll- oder Flanelltuch. Nach ein paar Minuten nimmst Du den Wickel ab und trocknest Babys Brust ordentlich mit einem Frottierhandtuch.

Bei einer fieberfreien Erkältung ist viel frische Luft das Beste für dein Baby. Lege Dein Kleines schön warm angezogen in den Kinderwagen und mache einen ausgiebigen Spaziergang. Achte zudem darauf, dass das Kinderzimmer zum Schlafen nur eine Raumtemperatur von 15 bis 18 °Celsius hat. Ein Wäscheständer mit feuchten Tüchern sorgt zudem für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit.

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