PEKiP -Prager Eltern Kind Programm

PEKiP

Das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP) ist eine höchst effektive Methode, die natürliche Entwicklung des Babys ab einem Alter von 6-8 Wochen zu fördern.

Unter Anleitung fürsorglicher Lehrer treffen sich Eltern regelmäßig mit ihren Babys, um einander durch Interaktion zu unterstützen und natürlich auch Spaß zu haben.

Geschichte & Konzept

Erst vor wenigen Jahrzehnten in Prag entwickelt, ist PEKiP ein Programm zur Unterstützung der Entwicklung von Babys in ihrem ersten Lebensjahr durch Spiel und Bewegung. Es basiert auf den Beobachtungen des tschechischen Psychologen Jaroslav Koch, dass Kinder moderner Gesellschaften durch ihr Umfeld und ihre Kleidung zunehmend beschränkt werden. Seine Forschungen erwiesen, dass Kinder einfacher Kulturen, die mehr Spielraum für eine natürliche Entwicklung hatten, besser schliefen, gesünder waren und mehr Freude an gemeinsamen Aktivitäten hatten. Basierend auf diesen Ergebnissen und ausgehend von der Idee einer präventiven pädagogischen Arbeit von Eltern mit ihren Kindern erstellten die Professoren Christa und Hans Ruppelt im Jahr 1972 ein Programm für die Gruppenarbeit. 1979 wurde dem Programm offiziell der Name PEKiP verliehen und wird seither von Eltern in ganz Deutschland sowie zunehmend in anderen Ländern praktiziert.

PEKiP Programmziele

Erstes Ziel:
Förderung der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten des Babys durch Übungen, Bewegungen und soziale Interaktion
Diese Aktivitäten unterstützen die körperliche, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder auf der einen Seite und bauen eine enge Beziehung zwischen Kind und Eltern auf.
Zweites Ziel:
Unterstützung und Intensivierung der Interaktionen zwischen Eltern und Kind
Im Vordergrund steht die Notwendigkeit herauszufinden, was die momentan Bedürfnisse des Kindes sind und wie die Eltern ihr Kind dabei unterstützen können, sie zu stillen.
Drittes Ziel:
Unterstützung der Kommunikation zwischen Eltern innerhalb einer Gruppe
Über die Arbeit in der Gruppe besteht die Möglichkeit, aktuelle Probleme in einem anderen Licht zu sehen und für die Lösung die Erfahrung anderer Menschen einzubeziehen.
Viertes Ziel:
Unterstützung des Kontaktes zwischen Kindern gleichen Alters
Während der Teilnahme an den Kursen beginnen die Babys oft, ein Interesse an anderen Kindern zu entwickeln. Sie spüren Freude und Aufregung, wenn sie miteinander in Kontakt kommen und genießen die Gesellschaft.

Erfahrungsschatz für unerfahrene Eltern

Nach der Geburt des ersten Kindes sind viele Eltern zunächst besorgt über die richtige Art, sich um ihre Neugeborenen zu kümmern. Geringe Kenntnissen oder mangelndes Selbstvertrauen im Umgang mit dem Familienzuwachs führen zu Nervosität und Überfürsorglichkeit, was die natürliche Entwicklung des Babys bremsen kann. PEKiP fördert das Vertrauen der Eltern darin, dass ihre Babys von Geburt an aktiv sind und den innigen Wunsch nach Interaktion mit ihren Eltern verspüren. In der Sicherheit einer Gruppe bieten sich Eltern viele Möglichkeiten, sich über die Entwicklung der Fein-und Grobmotorik ihrer Babys auszutauschen und voneinander zu lernen. Ihr könnt beobachten, wie sich Eure Kinder verhalten und lernen, umsichtsvoll auf verschiedene Aktivitäten zu reagieren. Durch die pädagogische Betreuung kannst Du die positive Erfahrung machen, dass Dein Baby nicht so zerbrechlich ist, wie Du vielleicht befürchtest. Ihr könnt lernen, Euer Baby zu verstehen – allein durch die Art, wie es sich bewegt. So kann Vertrauen im Umgang miteinander wachsen und die Kinder fühlen sich durch das sichere Auftreten ihrer Eltern geborgen, was sie durch ihr ganzes Leben tragen wird.

Entwicklungschancen für Dein Kind

PEKiP Baby Spiele

Schon seit längerem ist bekannt, dass gerade das erste Lebensjahr für die Entwicklung des Gehirns sowie zukünftiger Gesundheit und Wohlbefindens ausschlaggebend ist. Für eine optimale Entwicklung benötigt ein Baby daher eine anregende Umgebung zum Spielen und Lernen. In den PEKiP-Kursen können Eltern lernen, wie sie die Entwicklung psychomotorischer Fähigkeiten durch Spiele und andere Aktivitäten fördern können. In einer fröhlichen und entspannten Umgebung mit anderen Kindern erlernt Dein Baby soziale Fähigkeiten und gewinnt an Selbstvertrauen.

Kurse PEKiP ab wann? Welche Aktivitäten und Spiele?

Die Gruppenarbeit der Eltern beginnt in der sechsten Woche nach der Geburt ihres Kindes und wird ohne Unterbrechung bis zum Ende des ersten Lebensjahres fortgeführt. Das PEKiP-Programm besteht überwiegend aus Spielen, Übungen und Massagen für die Babys, die einerseits die Entwicklung der psychomotorischen Fähigkeiten stimulieren, andererseits aber auch den Eltern ermöglichen, eine gesunde und intime Eltern-Kind-Bindung aufzubauen. Für jede Entwicklungsphase wurden inzwischen über 100 progressive Aktivitäten konzipiert.
So wie die Kinder wachsen, werden auch die Aktivitäten zunehmend anspruchsvoller. Diese Übungen können auch leicht zu Hause angewendet werden. Am Anfang steht für die Kleinsten unbefangener Körpergenuss im Vordergrund, denn 24 Stunden in einem feuchtwarmen Windelklima motivieren nicht unbedingt zu Aktivität. Zudem ziehen die Windeln die Beine und Hüften in eine ausgebreitete, o-beinige Position, die Bewegungen einschränkt. Dein Baby sollte daher wie in den PEKiP-Kursen die Möglichkeit erhalten, sich bei einer warmen Raumtemperatur nackt bewegen zu können.

PEKiP Spiele – Sensorische Integration

Ein Beispiel für eine Übung zur visuell-motorischen Koordination ist es, Dein Baby zunächst auf den Rücken zu legen und ihm eine Feder zu zeigen, mit der es nun gestreichelt wird. Setze ihm dann die Feder zwischen den Zehen. Wenn es dies nicht von allein bemerkt, so hilf ihm und hebe sein Bein, um ihm die Feder zu zeigen. Dies fördert die visuelle Stimulation und die Hand-Auge-Koordination. Ermutige Dein Baby, die Feder zu erreichen und lass es dann so lange mit der Feder spielen, wie es daran interessiert ist. Bitte es dann, Dir die Feder wieder zurück zu geben und bedanke Dich, wenn Du sie erhalten hast. Spiele dieser Art fördern die sensorische Integration bei Säuglingen. Mit dem Streicheln der weichen Feder sendet der Tastsinn des Babys Nachrichten an das Gehirn. Die Augen werden mit der Quelle der Anregung koordiniert und die Berührungsempfindung spürbar auf Muskeln und Gelenke übertragen.

Baby-Massage

Durch PEKiP kannt Du ebenfalls Fähigkeiten der Babymassage erlernen, die Du in einem ruhigen Moment des Tages als Mittel zur Herstellung von Körperkontakt nutzen kannst. So kannst Du all Deine Liebe, Akzeptanz und Respekt für Dein Baby kommunizieren, ihm aber auch bei Blähungen und Koliken mit der Berührung Deiner Hände helfen.

Ganzheitlicher Ansatz

Da ein Zuviel an frühkindlicher Förderung derzeit sehr in der Kritik steht, soll darauf hingewiesen werden, dass PEKiP sowohl die Kinder als auch die Eltern einbezieht. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb oder konkurrierender Vergleich der Fähigkeiten der teilnehmenden Kinder sondern die Stärkung von Kompetenzen und Selbstvertrauen. Im Dialog üben sich die Eltern der Gruppe im achtsamen Miteinander, das verbindet und die Vielfalt der Fähigkeiten ihrer Kinder fördert.

In Deutschland hat sich der Verein PEKiP e.V. gegründet, der derzeit in seinen Regionalgruppen mehr als 1.500 Mitglieder (Gruppenleiter und Familienbildungsinstitutionen) hat. Auf der Homepage www.pekip.de kannst Du mehr Informationen finden und nach Angeboten in Deiner Umgebung suchen.

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