Baby laufen

Die meisten Eltern warten gespannt auf Babys ersten Schritt. Schon viele Wochen und teilweise sogar Monate vorher ziehen sich die Kleinen an allem hoch, was dafür geeignet erscheint – Stuhlbeine, Gitter vom Bettchen, Mamas Jogginghose oder Regal im Wohnzimmer. Da gilt es, für die Sicherheit zu sorgen und den Zwerg hinreichend zu bewundern. Denn nicht wenige Kinder schauen erwartungsvoll zu den Eltern, wenn sie es geschafft haben, sich auf die kleinen Beinchen zu stellen und wollen dafür gelobt werden Lob spornt an und ermutigt zu weiteren Versuchen.

Ab wann laufen Babys?

Wie die gesamte Entwicklung der Kleinen ist auch das Laufenlernen sehr unterschiedlich. Es gibt Kinder, die laufen bereits mit elf Monate frei, andere wiederum lassen sich Zeit und tapsen erst mit 18 Monaten allein durch die Gegend. Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn dein Kind ein Jahr alt ist und noch keine Ambitionen zum Laufen zeigt. Auch wenn die Großeltern mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass ein Kind in dem Alter längst laufen können sollte. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, das gilt für das Krabbeln und Sitzen ebenso, wie für das Laufen. Hier kann nichts beschleunigt werden, das Kind beginnt damit, wenn es reif genug ist. Denn immerhin muss der Körper hier Höchstleistungen vollbringen. Die Beine müssen stark genug sein, das gesamte Körpergewicht zu tragen, die Muskulatur des Rückens muss ausgeprägt genug sein, damit der Körper nicht in sich zusammen sackt und die Füße müssen ebenfalls gelernt haben, komplett aufgesetzt zu werden. Denn wer schon einmal ein Kind dabei beobachtet hat, wenn es sich die ersten Male an einem Stuhl oder ähnlichem hochzieht, hat sicherlich beobachtet, wie es die Zehen regelrecht in den Teppich krallt. Die Zehen sind so lange eingerollt, bis das Kind ein ausreichendes Gleichgewicht gefunden hat. Ist das der Fall, liegen die Zehen entspannt auf dem Boden auf und helfen, den Körper auszubalancieren. Das gilt für jeden weiteren Schritt genauso. Wenn das Kleine also anfängt, sich am Tisch entlang zu hangeln oder wenn es das erste Mal ohne sich festzuhalten steht – immer zeigen die Zehen an, wie sicher das Kind ist.

Baby laufen

Die meisten Babys fangen zwischen 12 und 14 Monaten an, die ersten Schrittchen zu machen. Interessanterweise sind Kinder, die sehr zeitig angefangen haben, sich hochzuziehen, nicht zwangsläufig früher dran beim Laufen. So gibt es Kinder, die sich bereits mit acht Monaten hochziehen, dann aber doch erst mit 14 Monaten frei gehen können. Sie trainieren einfach ein bisschen länger. Umgekehrt gibt es Kinder, die sich gar nicht erst lange mit solchen Sachen wie Hochziehen oder Hangeln am Tisch entlang aufhalten, sondern sich aufrichten und gleich einmal die Sache mit dem Laufen probieren. Die Unterschiede zwischen den Zwergen sind immens. Beobachten kannst du sicherlich, dass dein Kind, wenn es bereits ältere Geschwister hat, früher mit der Fortbewegung beginnt. Dann ist es meist so, dass die Kleinen den älteren Kindern nacheifern und sich auch von einem Zimmer zum nächsten bewegen wollen. Diese Kinder sind oft hervorragende Krabbler – mit einem atemberaubenden Tempo erkunden sie ihre Umwelt. Nicht immer zur Freude der Eltern, die dann umgehend Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen, wenn sie möchten, dass sowohl Kind, als auch Wohnung heil bleiben.

Die Sicherheit der kleinen Laufanfänger

Schon bei der Einrichtung der Wohnung solltest du darauf achten, dass sich ein Laufanfänger hier nicht verletzen kann. Ecken und Kanten sollten abgerundet sein. Ist das nicht möglich, weil die Möbel vielleicht schon vor dem Kind vorhanden waren, sollten verletzungsträchtige Stellen abgepolstert werden. Sicherlich sind manche Möbel dann etwas weniger präsentabel – aber es ist ja nur für eine begrenzte Zeit.
Tischdecken sollten nicht herunterhängen, weil die Kleinen sich daran festhalten und sich hochziehen. Geben die Decken nach, kann das, was sich auf dem Tisch befindet, auf das Kind stürzen.

Bücherregale eignen sich meist ebenfalls hervorragend zum Festhalten und Hochziehen. Dann allerdings besteht die Gefahr, dass das Regal kippt und auf das Baby fällt. Daher sollten Regale immer an der Wand fest verschraubt sein. Dies ist nicht sehr aufwändig und bringt einen großen Nutzen.
Da Kinder jetzt fast überall hinkommen, sollten Türen zu Zimmern, in denen sie nicht unterwegs sein sollten, geschlossen bleiben. Apropos Türen: Die Türrahmen sind auch sehr schön zum Festhalten, weil man sich dort links und rechts halten und hochziehen kann. Allerdings ist bei Türen generell die Klemmgefahr sehr hoch. Ein spezieller Klemmschutz aus dem Handel kann hier Abhilfe schaffen. Das gilt übrigens auch für Schubladen. Diese sollten nun ebenfalls gesichert sein. Denn die Griffe der Schubladen sind zum Hochziehen gut geeignet und es macht auch Spaß, den Inhalt der Fächer auszuräumen. Allerdings haben Schubladen die unangenehme Eigenschaft, bei leichtem Gegendruck verschlossen zu werden – schlecht, wenn dann die kleinen Fingerchen dazwischen sind.

Klar, dass in der Wohnung keine Stolperfallen vorhanden sein sollten. Das heißt, dass herumliegende Gegenstände möglichst immer sofort weggeräumt werden sollten. Mit einer unwahrscheinlichen Treffsicherheit fallen die Kleinen ansonsten darüber.
Treppen sollten natürlich ebenfalls gesichert sein. Zu spannend, wenn Mama einfach da oben verschwindet – Hinterher! Doch das kann böse ausgehen, wenn die Kleinen nämlich das Gleichgewicht verlieren und die Treppen herabstürzen. Treppen sollten also durch spezielle Gittertürchen gesichert werden – und zwar unten ebenso, wie oben.
Viele Eltern schwören auf die Lauflernhilfen, kleine Wägelchen, in die die Kinder gestellt werden. Sie können hier ein wenig laufen und die Welt erkunden. Aber erstens helfen diese Wagen überhaupt nicht dabei, eigenständig laufen zu lernen – wie gesagt, der Körper muss selbst soweit sein – und zweitens sind die Dinger gefährlich. Wenn das Kind an eine Treppe kommt, kann es herabstürzen. An Schwellen und anderen Kanten kippen die Hilfen leicht. Das Kleine kann sich arg verletzen, wenn es mit der Lauflernhilfe stürzt. Günstiger sind da die speziellen Lauflernwagen. Diese kann das Kleine schieben und auch wieder loslassen, wenn es nicht mehr möchte. Zu achten ist aber darauf, dass der Wagen nicht zu leicht rollt, denn dann geht die Fahrt für das Kind zu rasant voran.
Und, nicht zu vergessen: Lass dein Kind niemals unbeaufsichtigt. Es ist erstaunlich, welche Schwachstellen die Kleinen entdecken. Da denkt man, man hätte an alles gedacht – aber doch nicht. Daher gilt, dass Laufanfänger niemals allein die Welt erkunden sollten, ob das nun drinnen oder draußen ist. Das heißt nicht, dass Mama oder Papa die ganze Zeit daneben stehen müssen, aber sie sollten ein wachsames Auge auf den kleinen Entdecker haben.

Hier noch einmal in aller Kürze die wichtigsten Punkte zur Sicherheit beim Baby laufen:

  • Keine scharfen Ecken und Kanten
  • Keine herabhängenden Tischdecken
  • An der Wand befestigte Regale
  • Schubladen und Türen mit Klemmschutz versehen
  • Keine Stolperfallen
  • Treppenschutztürchen anbringen
  • Keine Lauflernhilfen anwenden
  • Kind niemals unbeaufsichtigt lassen
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