Neurodermitis Baby

Schon der Volksmund weiß: Beinahe nichts ist so glatt wie die Haut eines Babys. Und tatsächlich, das Neugeborene riecht in den ersten Wochen seines Lebens nicht nur neutral, sondern es kennt auch die schädigenden Einflüsse aus Lebensmitteln, der Umwelt oder verschiedenen Kosmetika noch nicht. Damit geht in der Regel gleichfalls ein klares, feinporiges und gut durchblutetes Hautbild einher. Die Schutzbarrieren sind intakt. Je nach Sorgfalt kann dieser Zustand einige Zeit anhalten. Doch viele Eltern kennen auch das Gegenteil: Neurodermitis, Pickelbildung und unreine Poren sind keine Folgen des Alters, sondern können auch dem Baby bereits zu schaffen machen. Wichtig ist hierbei der richtige Umgang mit den Symptomen.

Neurodermitis Baby

Was ist die Neurodermitis?

Ganz allgemein betrachtet handelt es sich hierbei um eine meist chronische Erkrankung der Haut. Ihr Verlauf ist vielfältig und nicht gänzlich sind ihre Ursprünge geklärt. Zuweilen wird sie genetisch innerhalb der Familie übertragen. Leiden die Großeltern bereits unter solchen Ekzemen, besteht oft auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Enkel betroffen sein können. In solchen Fällen würden sich die Merkmale bereits recht früh nach der Geburt einstellen. Demgegenüber kann es aber auch vorkommen, dass das Kind beschwerdefrei zur Welt kommt und sogar einige Jahre – mitunter Jahrzehnte – ohne erkennbare Zeichen lebt. Spontan tritt die Neurodermitis dann allerdings auf: Aus kleinen Pickel werden eitrige und juckende Stellen. Der Drang des Kratzens mag kurzzeitige Linderung versprechen, weitet die betroffenen Stellen jedoch aus. Ob sich im letztgenannten Fall die Erkrankung auf äußere Einflüsse und Schädigungen des Immunsystems gründet, wie sie etwa auch bei Allergien als Auslöser gilt, oder ob sie bereits seit der Geburt genetisch vorhanden ist, lässt sich meist nicht restlos klären. Sicher ist jedoch, dass die Neurodermitis keine Krankheit ist, die sich heilen lässt. Vielmehr können nur die Symptome gemildert werden. Kommt der Betroffene mit den Auslösern jedoch in Kontakt, sind Verschlechterungen jederzeit möglich.

Gibt es Maßnahmen zur Vorsorge?

Für viele Eltern ist bereits vor der Geburt wichtig, ob ihr Nachwuchs gesund das Licht der Welt erblicken wird. Im Gegensatz zu einigen Krankheiten, die schon im Erbgut hinterlegt sind, kann sich die Neurodermitis Baby jedoch nicht per Ultraschall oder ähnlichen Untersuchungen festgestellt werden. Ebenso wenig gehen damit Eingriffe einher, die die Krankheit frühzeitig bekämpfen sollen. Somit ist auf die Entbindung abzustellen, der auch eine erste Diagnose zum gesundheitlichen Zustand des Kindes folgt. Hier wäre der frühestmögliche Zeitpunkt, die Unnormalitäten der Haut zu erkennen. Doch wie bereits gesagt, nicht selten treten diese erst Monate oder Jahre später auf. Das bedeutet allerdings auch, dass die werdende Mutter durch das Weglassen schädigender Einflüsse oder die Umstellung auf gesunde Lebensmittel in der Regel nicht die Entstehung der Neurodermitis beeinflussen kann. Grundsätzlich sollte zum Wohle des im Mutterleibe heranwachsenden Erdenbürgers auf Nikotin oder Alkohol verzichtet werden. Ebenso ist eine vollwertige Ernährung für die allgemeine Gesundheit des Kindes entscheidend. Ob die Haut allerdings zum Juckreiz und zur Bildung von Ekzemen neigt, kann hierbei nicht kontrolliert werden. Oft fehlt dem Betroffenen ein bestimmter Baustein, der die Schutzfunktion der Haut aufrechterhält. Und dieser lässt sich in keiner Form künstlich zuführen.

Kurzzeitige Symptome oder chronische Leiden?

Sofern das Baby tatsächlich mit Merkmalen der Neurodermitis zur Welt kommt oder diese kurz nach der Geburt zeigt, sollte ein Kinderarzt kontaktiert werden. Dieser wird gegebenenfalls die Überstellung zu einem Hautarzt empfehlen. Wichtig dabei ist es allerdings, nicht hinter jedem Pickel, jeder rötlichen Stelle oder kleinen Eiterblasen sofort die Erkrankung der Haut festzustellen. Gerade Babys neigen aufgrund des schwachen Immunsystems schnell einmal zu solchen Überreaktionen. Diese mögen unangenehm sein, können im Verlauf von einigen Wochen aber rückstandslos abklingen. Dabei handelt es sich um den sogenannten Milchschorf, bei dem sich kleine eitrige Flecken auf der Haut bilden, die aufplatzen und dabei mit starkem Jucken verbunden sind. Auch hierbei tritt das betroffene Kind schnell in die berüchtigte Spirale ein: Dem Symptom wird mit heftigen Kratzattacken begegnet, die wiederum das Ekzem vergrößern und zu stärkeren Leiden führen. Wird dieser Kreislauf einmal durchbrochen, kann der Milchschorf allerdings bekämpft werden. Etwas anders sieht da naturgemäß bei der echten Neurodermitis aus. Oft sind die Ursachen auch für den Arzt nicht einwandfrei erkennbar und damit geht eine lange Suche nach der passenden Medikation einher, die dem Kind nicht selten einen Weg durch unterschiedliche Therapien abverlangt. Wie zu verfahren ist, muss grundsätzlich aber dem Arzt überlassen werden.

Wie sollte der richtige Umgang mit der Erkrankung aussehen?

Doch dem Mediziner kommt nicht nur die Aufgabe zu, das Baby gegen die ersten Symptome zu heilen. Wichtig ist es vielmehr, von Anfang an die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Diese können bereits im jungen Alter in einem stationären Aufenthalt oder – allerdings später – einer Kur liegen. Das wiederum befreit die Eltern nicht davon, besonders behutsam mit dem Nachwuchs umzugehen. Denn sofern die Hautbarriere nicht stark genug ist, kann sprichwörtlich jeder Einfluss zu einem neuerlichen Schub der Krankheit führen. Wichtig ist es daher, sich langsam an neue Lebensmittel heranzutasten. Reagiert das Kind mit einem Ekzem darauf, so ist dieses jedoch meist nicht sofort erkennbar, sondern kann einige Tage nach dem Verzehr ausbrechen. Ebenso ist allzu großer Stress zu vermeiden, da auch seelische Störungen die Neurodermitis begünstigen. Besonders gut gemeinte Versuche, die schuppenden Hautpartien mit Seife wegzuwaschen, sollten unterbleiben. Gerade darauf wird meist ein neuer Schub festgestellt. Auch auf die Anwendung sonstiger Kosmetika – sofern bei Kindern nicht ohnehin höchst fragwürdig – muss verzichtet werden. Wenn neben der ärztlichen Medikation zu unterstützenden Maßnahmen gegriffen wird, sollten diese hauptsächlich aus rein biologischen Erzeugnissen stammen und ebenfalls sorgfältig am Kind in äußerst geringen Dosierungen ausprobiert werden.

Wie lässt sich die Krankheit dauerhaft bekämpfen?

Entscheidend ist es, über die folgenden Jahre die Auslöser der Baby Neurodermitis zu ergründen. Sehr oft liegen diese im Bereich der Ernährung. Mit einem Wandel kann daher zwar nicht die vollständige Heilung erreicht, aber doch eine Minderung der Leiden bewirkt werden. Umsichtige Eltern dürfen sich ebenso nach den Inhaltsstoffen der Salben, Badezusätze und sonstigen Medikamenten erkundigen, die der Arzt dem Kind verordnet. Gerade das sogenannte Cortison ist darin oft enthalten. Es kann akuten Attacken schnell entgegensteuern, zieht den Patienten aber meist in eine jahrelange Abhängigkeit. Im Weiteren kann es dazu kommen, dass die Neurodermitis ausschließlich auf das Cortison reagiert, während andere Inhaltsstoffe nicht zu helfen scheinen. Wichtig ist es daher, mögliche Rückfälle so milde wie möglich zu behandeln und eher auf langfristige Erfolge hinzuarbeiten. Das allerdings ist leichter gesagt als getan, denn wer den Juckreiz in all seiner Stärke kennt, der wird ermessen können, dass schnelle Linderung erwünscht ist. Für die Eltern muss es daher entscheidend sein, mit aller Fürsorge dem Kind bei der Krankheit zu helfen, im Zweifelsfalle aber auch mit wohldosierter Strenge das heftige Kratzen zu verhindern. Denn ein solches führt meist zu weiteren Beschwerden. Nur langfristig können die gröbsten Symptome gelindert werden.

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