Ein Baby entwickelt sich gerade in den ersten Lebensmonaten körperlich, motorisch, sprachlich und sozial in rasanten Schritten. Quasi jeden Tag können die Eltern bei ihrem Kind etwas Neues entdecken, immer und immer wieder kommen neue Fähigkeiten und Fertigkeiten hinzu. Vom Tag der Geburt an macht das Kind diese Entwicklungsschritte und lernt tagtäglich Neues.
Natürlich wird das Kind stetig größer und legt an Gewicht zu. Auch der Kopfumfang wächst stetig an.
Die Entwicklung jedes Kindes verläuft in unterschiedlichen zeitlichen Schritten, so dass alle Angaben nur Durchschnittswerte sind. Einige Kinder sind etwas früher dran, einige etwas später. Jedes Kind lernt und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.
Nach der Geburt
Schon gleich nach der Geburt ist das Kind in der Lage, die Stimme der Mutter und auch ihren Geruch zu erkennen. Noch besteht der Tagesablauf des Babys weitgehend aus Essen und Schlafen.
Es besitzt angeborene Reflexe, so zum Beispiel den Greifreflex. Berührt man die Handinnenfläche des Kindes, macht es automatisch eine Faust.
Ab dem 2. Monat
Bald versucht das Kind in Bauchlage das Köpfchen zu halten und hochzuheben. Das ist im zweiten bis dritten Monat der Fall. Die Bewegungen werden gezielter, die angeborenen Reflexe gehen langsam verloren. Das Baby übt fleißig das Greifen, wenn auch natürlich zunächst nur in der Luft.
Viele Babys zeigen das erste unwillkürliche Lächeln. Auch die Sprachentwicklung geht voran: Lallen und Gurren sind, natürlich neben dem Schreien, die ersten Möglichkeiten des Kindes, zu kommunizieren.
Das Kind entwickelt Interesse an seiner Umwelt.
Ab dem 3. Monat
Im dritten Monat wird das Kopfhalten in Bauchlage immer stabiler. Die Rücken- und Nackenmuskeln werden damit gut trainiert, eine wichtige Übung für das spätere Sitzen, Krabbeln und Laufen.
Einige Kinder sind jetzt schon in der Lage, sich vom Bauch auf die Seite oder gar den Rücken zu drehen.
Die Hand ist nun nicht mehr immer zur Faust geballt, so langsam öffnet sich das Händchen. Das Greifen nach Gegenständen gelingt aber noch selten.
Nach vier Monaten
Nach etwa vier Monaten fordert das Kind durch Strampeln und Fuchteln mit den Armen nach Aufmerksamkeit. Die sprachliche Entwicklung schreitet weiter voran, Zisch- und Schmatzlaute, Vokallaute und ersten Silben sind möglich.
In den folgenden Wochen lernen die Kinder, sich vom Bauch auf den Rücken und wieder zurückzudrehen.
Bietet man dem Kind einen Finger an, greift es danach und lässt sich in den Sitz hochziehen. Dabei hält es das Köpfchen stabil in der Körpermitte. Dinge können gegriffen und von einer Hand in die andere gewechselt werden.
Die Sprachentwicklung geht voran, Silbenketten sind jetzt an der Tagesordnung.
Babys zweites Lebenshalbjahr
Mit einem halben Jahr lieben es Kinder, die eigenen Zehen in den Mund zu stecken. Dies ist ein ganz wichtiges Training für das bald folgende Sitzenlernen. Etwa zu dieser Zeit kommen die ersten Zähne durchs Zahnfleisch.
Bei vielen Kindern beginnt nun auch die Zeit des Beifütterns, viele Eltern starten die ersten Versuche mit Gemüse und Kartoffeln.
Im zweiten Lebenshalbjahr ist das Kind nicht mehr zu halten. Einige Kinder fangen jetzt an, selbstständig zu sitzen, die ersten Kinder krabbeln schon mit sieben Monaten. Viele bewegen sich rollend oder mit Schwimmbewegungen durch den Raum. Fremdeln wird zum großen Thema. Es ist ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt, da das Kind nun fähig ist, zwischen Bekannt und Fremd zu unterscheiden. Das Kind wird zum Nachahmer und imitiert Papa und Mama. Es hat großes Interesse daran, Neues zu lernen und beobachtet sehr genau. Es ist fähig, in die Hände zu klatschen. Wichtig ist, alles wegzuräumen, was das Kind verletzen könnte. Denn es greift nun nach allem und steckt es in den Mund. Das taktile Wahrnehmen ist für ein Kind im Alter ab etwa acht Monaten sehr wichtig, aber nicht ungefährlich.
Nach neun Monaten
Ab etwa neun Monaten ist auch das Laufenlernen möglich, wobei es auch hier wieder einige Kinder gibt, die etwas früher laufen, viele lernen es erst ein paar Wochen oder Monate später. Zunächst laufen die Kinder noch an der Hand der Eltern, aber schnell werden sie sicherer, bis dann das freie Laufen gelingt.
Gezieltes Greifen ist jetzt ebenfalls schon möglich, da das Kind gelernt hat, Daumen und Zeigefinger zu koordinieren. Statt nach Dingen zu grapschen, benutzt es jetzt immer öfter den sogenannten Pinzettengriff.
Es gibt jetzt Kinder, die schon die ersten Wörter sprechen.
Der erste Geburtstag von Baby
Nach dem ersten Lebensjahr hat sich viel getan. Die Babys sind nun Kleinkinder. Sie haben viel gelernt, werden immer sicherer auf den Beinen, die Sprachentwicklung geht rasant voran. Hier sind Echolalien, Silbenverdopplungen und die ersten Worte wie Mama und Papa jetzt an der Tagesordnung. Mit dem 1. Geburtstag werden Bauklötze immer interessanter, den das Kind liebt es nun, diese in entsprechende Öffnung zu stecken. Geschicklichkeit und Beobachtung werden immer besser. Nun ist ein Kind auch fähig, erste Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen. Die soziale Entwicklung geht in Riesenschritten voran und das Kind zeigt reges Interesse an anderen Kindern. Allerdings dauert dieser Kontakt meist nicht lange, die Kinder können sich noch nicht miteinander beschäftigen.
Die Phase des Ausprobierens ist sehr ausgeprägt, alles muss erforscht werden. Seinen Namen erkennt das Kind und es kann auch schon ersten einfachen Aufforderungen nachkommen.
In den folgenden Wochen und Monaten ist das Kind mehr und mehr abenteuerlustig und fängt an, sich von den Eltern abzunabeln.
Es möchte meist auch alleine essen, was oft von Missgeschicken begleitet wird.
Nun testet es auch ganz stark seine Grenzen aus. Bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Wutausbrüche sind keine Seltenheit.
Das Kind ist fähig, beim Laufen einen Gegenstand in der Hand zu transportieren. Die meisten Kinder bewegen sich übrigens im Laufschritt weiter, Gehen ist uninteressant. Die Selbstwahrnehmung wird immer besser, viele Kinder erkennen sich im Spiegel. Viele Kinder können schon gezielt um eine Ecke laufen und im vollen Lauf plötzlich stehenbleiben. Einige Kinder sind wahre Plapperkünstler geworden, andere reden weniger oder auch noch gar nicht.
Nach 18 Monaten
Mit etwa 18 Monaten können viele Kinder auch schon besser und ausdauernder spielen. Allerdings müssen noch alle Gegenstände ausgiebig mit den Händen und oft mit dem Mund untersucht und abgetastet werden.
Das Kind ist ständig in Bewegung, Bälle sind sehr interessant geworden. Beim Spielen mit anderen Kindern kommt es oft zu Streitigkeiten, denn Teilen kann ein Kind in dem Altern noch nicht. Es ist eher sehr besitzergreifend.
Die meisten Kinder mögen auch Bilderbücher sehr gerne. Sie Sinnesorgane funktionieren normalerweise sehr gut und das Interesse an Büchern ist oft groß. Gleichzeitig wird mit Büchern die Beobachtung und auch die Sprachentwicklung trainiert.
Das Kind hat sich in 18 Monaten zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt. Es hat in rasanter Geschwindigkeit gelernt und ist von einem fast hilflosen Wesen zu einem starken, selbstbewussten Kind geworden.
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