Baby Tipps

Baby beruhigen

Kleine Babys schreien. Schreien ist die einzige Art, wie sie ihre Bedürfnisse ausdrücken und Hilfe holen können. Ihr Weinen ist also ganz normal und natürlich, trotzdem fühlt man sich als Mutter oft furchtbar, wenn der kleine Liebling so unglücklich ist. Und wenn das Schreien länger dauert, dann bringt seine bodenlose Verzweiflung und Durchdringlichkeit manch übernächtige Mutter an den Rand der Verzweiflung.

Baby beruhigen

Aber warum schreit es jetzt? Tipps fürs Baby beruhigen

Zuallererst: Bewahre möglichst selbst Ruhe. Deine Stimmung überträgt sich immer auf dein Baby, je kleiner es ist, umso leichter. Und dann überprüfe einmal die grundlegenden, möglichen Schreiursachen.

  • Wann war die letzte Mahlzeit? Hat es Hunger? Auch wenn dein Baby nach ein paar Monaten bereits einen festen Trinkrhythmus hat, oft gibt es Phasen, wo es plötzlich viel öfter Nahrung braucht. Meist haben die Babys nach so einer Phase einen Wachstumsschub.
  • Ist ihm zu heiß oder zu kalt? Gerade im Winter reagieren manche Babys sehr ungehalten, wenn sie dick eingepackt von draußen in einen warmen Raum kommen. Wenn du bei deinem Kind feststellst, dass es empfindlich auf Hitze reagiert, dann gewöhn dir an, beim Betreten eines Geschäftes deinem Baby sofort die Haube abzunehmen. Über den Kopf kann der Körper viel Wärme abgeben und sich kühlen.
    Vielleicht friert es aber auch. Kalte Hände bedeuten noch nicht, dass dem Baby zu kalt ist. Fühle seine Temperatur hinten im Nacken, hier sollte es angenehm warm sein.
  • Fürchtet es sich vor etwas? Manche Leute müssen unbedingt kleine Kinder angreifen, ihnen den Kopf tätscheln, oder sich mit eigenartigen Geräuschen in den Kinderwagen beugen. Manche Kinder mögen das gar nicht. Hab keine Scheu, zudringliche Personen höflich aber bestimmt darauf aufmerksam zu machen, dass dein Sonnenschein das nicht mag.
  • Ist es einfach müde? Manche Kinder schlafen einfach im Sitzen ein, manche müssen sich eine halbe Stunde lang in den Schlaf schreien. Vor allem, wenn sie sich überreizt fühlen. Manche Babys reagieren sehr schnell überreizt. Hier helfen – leider – nur Ruhe und Reizarmut. Kein Fernseher, der im Hintergrund läuft. Kein Spaziergang auf einer belebten Einkaufsstraße, etc. Mit einem reizempfindlichen Kind musst du dich langsam an seine Grenzen rantasten. Nach einer Weile wirst du schon im Vorhinein abschätzen können, wann ihm etwas zu viel werden wird.
  • Drückt ihn seine Windel, ist er nass, hat er Blähungen? Gerade Buben sind anfällig dafür, in den ersten drei Monaten unter Blähungen zu leiden, aber auch dafür, von oben bis unten nass zu sein. Achte darauf, dass sein Penis in der Windel nach unten zeigt. Mein Erstgeborener hat sich mehrmals bis zum Hals hinauf angepinkelt, bis mich sein Vater darauf aufmerksam machte …
    Bei Blähungen hilft Fencheltee, bzw. kann dir dein Kinderarzt auch ein „entblähendes“ Medikament verschreiben, das kein Wundermittel ist, aber doch hilft. Bewährt hat sich der Fliegergriff, bei dem du dein Baby bäuchlings auf deine Unterarme legst und so in der Luft schaukelst. Wenn du stillst, verzichte auf blähende Speisen wie Bohnen, aber auch auf Kaffee und Schokolade. Bauchmassagen – immer im Uhrzeigersinn – sind auch oft wohltuend. Oft lösen sich Blähungen, wenn man dem auf dem Rücken liegenden Baby sanft die angewinkelten Beine gegen den Bauch presst (quasi eine auf dem Rücken liegende Hockstellung). Dadurch öffnet sich der Beckenbereich und Winde können leichter entfleuchen.

Was wirkt beruhigend?

Fürs Baby beruhigen ist als Erstes natürlich mal körperliche Nähe wichtig. Instinktiv wissen Babys, dass sie alleine verloren sind. Babys, die viel getragen werden, sind ruhiger. Keine Sorge, sie werden nicht bis zum Schuleintritt an dir hängen, ihre Neugier lässt sie bald genug sich immer mehr von dir entfernen. Aber in den ersten Wochen und Monaten geht nichts über körperliche Nähe. So lernst du auch sehr schnell die kleinen Signale deines Babys kennen und kannst darauf reagieren, bevor es zu schreien beginnt. Das hat nichts mit Verwöhnen zu tun! Ein Baby, das gelernt hat, dass seine Signale verstanden werden, verzweifelt viel weniger schnell, wenn es mal auf eine Bedürfniserfüllung warten muss, denn es hat das Vertrauen, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Das Zweite, das eine starke Wirkung zeigt, ist Rhythmus. Solange dein Baby in deinem Bauch war, hat es ständig der Rhythmus deines Herzens begleitet und es wurde sacht geschaukelt. Beides hilft auch jetzt: stetiges Auf- und Abgehen funktioniert oft, hat aber den Nachteil, dass es für dich nach einer Weile ermüdend wird und dein Baby aber, kaum dass du es ablegen willst, vielleicht erst recht wieder zu schreien beginnt. Hier ist ein Schaukelstuhl ein wahrer Segen! Gar nicht anstrengend, und das Schaukeln wirkt auch auf dich wohltuend!
Rhythmus lässt sich aber auch akustisch beruhigend einsetzen. Inzwischen gibt es sogar Teddybären, die einen Herzschlag abspielen. Dennoch habe ich festgestellt, dass auf alle Babys ein anderes Geräusch noch viel beruhigender wirkt: ein gleichförmiges sch-sch-schhhhhh. Wahrscheinlich erinnert es sie an die Geräusche, die das Blut in deinem Körper macht. Sogenannter „white noise“ ist hier die technische Alternative.
Sollte dein Kind noch nicht auf der Welt sein, so kannst du bereits jetzt beginnen, ihm möglichst oft ein eigenes Lied vorzusingen. Es wird dieses Lied nach der Geburt erkennen und es wird eine beruhigende Wirkung haben. Vorzugsweise sollte es natürlich auch ein eher ruhiges Lied sein, Heavy Metal ist vielleicht nicht ideal.

Auch Nuckeln wirkt beruhigend. In manchen Phasen würde dein Baby am liebsten rund um die Uhr an deinem Busen hängen, nur um zu nuckeln. Hier kann ein Schnuller eine große Erleichterung für deinen Busen sein.

Wenn dein Kind vor allem vor dem Einschlafen viel schreit, dann versuche einmal, es ganz eng in eine Decke zu wickeln, sodass es sich nicht mehr bewegen kann. Viele Babys finden das beruhigend, schließlich ist es ihnen aus den letzten Wochen im Bauch vertraut. Manche mögen es gar nicht.

Was sollst du beim Baby beruhigen nicht tun?

  • Zuviel Verschiedenes zu schnell hintereinander probieren. Gerade wenn dein Baby überreizt und müde ist, hat es keinen Sinn, alle zwei Minuten eine andere Position zu probieren, einpacken, auspacken, singen, Fläschchen, Rücken klopfen, schaukeln … Oft braucht das Kleine ein paar Minuten, um festzustellen, dass dies nun gut ist.
  • Schreien lassen. Es stärkt weder die Lunge und schon gar nicht das Urvertrauen des Babys, egal was wohlmeinende Omas sagen.
  • Hilfe ablehnen. Ein schreiendes Baby kann eine Mutter an den Nervenzusammenbruch bringen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu holen. Und du brauchst dich auch nicht mies fühlen, wenn dein Schreihals plötzlich auf dem Arm deiner Freundin friedlich ist. Vielleicht ist sie gerade entspannter als du – sie hat auch keine durchwachten Nächte und nachgeburtliche Hormonschwankungen. Dein Baby liebt trotzdem dich am meisten.

Hol dir Expertenhilfe, wenn dein Kind ein echtes Schreibaby ist, das heißt, wenn es drei Wochen lang täglich mehr als drei Stunden schreit. Hier ist Profi-Hilfe nötig!

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