Verstopfung Baby

Wenn Du Dein Baby stillst und Du selbst während der Stillzeit keine blähenden Speisen und Gemüsesorten, wie beispielsweise Erbsen und Bohnen zu Dir nimmst, wird Dein Baby recht selten unter Blähungen und Verstopfungen leiden. Falls Du Dein Baby allerdings nicht stillen kannst oder möchtest und es mit der Flasche ernährst, kann es durchaus des Öfteren zu Verstopfungen kommen. Deshalb solltest Du Dich unbedingt ganz genau an die Zubereitungsempfehlung halten, die auf jeder Babymilchpackung aufgedruckt ist. Wenn Du den Eindruck hast, dass Dein Baby von der Milch nicht mehr satt wird, darfst Du keineswegs mehr Pulver zur gleichen Wassermenge geben. Sprich in diesem Fall mit Deiner Nachsorgehebamme oder mit dem Kinderarzt darüber, ob Du Dein Baby auf die nächste Folgemilch umstellen kannst.

Verstopfung Baby

Spätestens dann, wenn Dein Baby im dritten Lebensmonat ist, wird es wahrscheinlich unter mehr oder weniger heftigen Dreimonats-Koliken leiden. Man geht davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt erst die Entwicklung des Magen-Darm-Traktes abgeschlossen ist. Deshalb solltest Du auch auf keinen Fall vor Ablauf des vierten Monats mit der Gabe von Beikost beginnen, sondern lieber noch etwas später.

Fencheltee und Bauchwohltee wirken vorbeugend

Um aber schon kurz nach der Geburt auf Baby Verstopfung und andere Bauchprobleme reagieren zu können, möchten wir Dir empfehlen, Fenchel- und Bauchwohltee zu kaufen. Diesen Tee bekommst Du in jedem Drogeriemarkt. Ihn können schon eine Woche alte Babys mit der Flasche bekommen. Vor allem der Bauchwohltee regt durch den beigegebenen Kümmel die Verdauung des Babys an, während Fenchel eine eher sanfte und eventuell beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt Deines Babys hat. Wenn es den Tee selbst nicht mag, kannst Du die nötige Pulvermenge auch der Flaschenmilch beigeben. Aber auch beim Tee solltest Du Dich an die Dosierung halten, die auf dem Etikett angegeben wird. Zur optimalen Dosierung liegt dem Bauchwohl- und Fencheltee auch ein Messlöffel bei. In der Regel wird diese Mischung aus Babymilchpulver und Tee von den Babys trotz des etwas ungewohnten Geschmacks gern getrunken. Du kannst diese Mischung aus Tee und Babymilchpulver Deinem Baby auch über mehrere Wochen vorbeugend zu trinken geben.

Wenn das Baby seine erste feste Kost bekommt oder Du von Muttermilch auf Flaschenmilch umstellst, wird es wahrscheinlich des Öfteren mit Blähungen und Verstopfungen zu kämpfen haben. Deshalb solltest Du darauf achten, dass es genug Flüssigkeit in Form von Babymilch, Tee und abgekochtem Wasser bekommt. Es sollten pro Tag mindestens ein, besser noch anderthalb Liter Flüssigkeit sein. Um die Trinkmenge herauszubekommen, solltest Du über mehrere Tage hinweg sämtliche getrunkene Mengen notieren. Ein Beispiel: Wenn Dein Baby beispielsweise von den zubereiteten 150 ml Babymilch 120 ml trinkt, so notierst Du Dir die 120 ml. Genauso verfährst Du bei der nächsten Trinkflasche, egal ob es sich um Babymilch, um Tee oder abgekochtes Wasser handelt.

Babymassage bei leichten Verstopfungen

Du kannst bei leichten Verstopfungen Baby massieren. Lege hierzu das Baby nackig auf die Wickelunterlage. Natürlich solltest Du im Raum für eine wohlige Wärme sorgen. Leg jetzt ganz einfach die Finger Deiner rechten Hand über den Nabel Deines kleinen Lieblings und massiere ganz vorsichtig im Uhrzeigersinn um den Nabel herum. Vorteilhaft wäre es auch, wenn Du hierfür sogenanntes Windeöl nutzt und dieses einmassierst. Dieses Öl riecht zwar nach Kümmel, aber Dein Baby wird dies nicht stören.

Verstopfungen und Blähungen kannst Du auch mit leichten gymnastischen Übungen der Beinchen zu beheben versuchen. Fasse dazu die Füßchen Deines Babys mit der jeweiligen Hand an und schiebe dessen Knie abwechselnd in Richtung Bauch und strecke das Bein wieder aus. Du kannst entweder beide Knie gleichzeitig oder aber nacheinander – wie beim „Fahrradfahren“ – in Richtung Bauch und wieder zurück schieben. Mach es aber bitte vorsichtig und nicht zu ruckartig.

Fliegergriff bei Baby Verstopfung

Auch durch den sogenannten „Fliegergriff“ kannst Du zumindest Blähungen lindern, die vielfach mit Verstopfungen einhergehen. Wie dieser Griff funktioniert, erklärt Dir Deine Nachsorgehebamme oder der behandelnde Kinderarzt ganz genau. Natürlich kannst Du Dir den Griff auch von einer Freundin oder einer Verwandten, die bereits Nachwuchs bekommen hat, zeigen lassen.

Falls alle diese Maßnahmen noch nicht so recht gefruchtet haben, kannst Du Deinem kleinen Liebling auch einen kleinen Einlauf mithilfe eines Gummiklistiers verpassen. Diesen Gummiklistier bekommst Du in jeder Apotheke, aber vielleicht auch in manchem Drogeriemarkt.

Gehe am besten folgendermaßen vor:

  • Zuerst kochst Du für den Einlauf Kamillentee, der bei der Anwendung noch lauwarm sein sollte. Dies bekommst Du am Schnellsten hin, wenn Du ihn in eine Trinkflasche einfüllst, diese verschließt und dann in einen Topf mit kaltem Wasser stellst. Darin lässt Du den frisch gekochten Kamillentee abkühlen. Wenn Du mehrmals täglich einen Einlauf machen möchtest, kannst Du auch gleich eine größere Menge Kamillentee kochen und diesen in einer Thermoskanne warmhalten.
  • Wenn der Tee abgekühlt ist, legst Du Dein Baby nackig auf eine Wickelunterlage. Auf diese kannst Du auch ein Handtuch legen, das die schnellen Folgen des Einlaufes im Bedarfsfall aufsaugt.
  • Jetzt führst Du die Spitze des Klistieres in den After ein und übst einen schnellen und zugleich kräftigen Druck auf den Ball aus. Binnen kurzer Zeit sollte sich die Verstopfung lösen. Im Bedarfsfall kannst Du aber auch mehrmals täglich einen Einlauf vornehmen.
  • Natürlich gibt es in der Apotheke auch sogenannte Fertigeinläufe, die für Säuglinge und Kleinkinder geeignet sind. Lass Dich hierüber am Besten von Deiner Nachsorgehebamme, Eurem Kinderarzt oder einer Apothekenhelferin beraten. Diese Fertigeinläufe enthalten in der Regel nur Salzlösungen, jedoch keine Medikamente.
  • Wenn Dein Baby oder Kleinkind öfter unter Verstopfungen leidet, empfiehlt es sich, ihm stuhlauflockerndes Obst – in der ersten Zeit durchaus auch als Gläschenkost – anzubieten und auf stopfende Bananen, zumindest zeitweise, zu verzichten. Zu den stuhlauflockernden Obstsorten gehören beispielsweise Pfirsiche, Birnen und Äpfel. Letztere darfst Du Deinem Kind aber nur geben, wenn sie nicht gerieben sind (dann haben sie eine stopfende Wirkung). Wenn Du die Mittagsmahlzeiten Deines über vier Monate alten Babys selbst zubereitest, solltest Du den Speisen auch etwas Speiseöl zufügen. Auch dies führt zu einer besseren Verdauung. Zugleich solltest Du auf eine ballaststoffreiche Kost durch Obst, Gemüse und Vollkornprodukte achten, um Verstopfungen vorzubeugen.
  • Wenn Du von Freunden oder Verwandten Leinsamen als Abführmittel empfohlen bekommst, so lass lieber die Finger davon. Leinsamen hat eine viel zu heftige abführende Wirkung, was sich durchaus negativ auf den Verdauungstrakt Deines Babys auswirken kann.
  • Wenn Dein Kind öfter unter Verstopfungen leidet, solltest Du unbedingt den Kinderarzt konsultieren. Warte hierzu auch nicht bis zur nächsten U-Untersuchung, sondern besorge Dir einen zusätzlichen Termin. Ursache der Verstopfungen können durchaus auch andere Dinge, beispielsweise Lebensmittelunverträglichkeiten oder Fehlbildungen des Verdauungstraktes, sein. Dies kann aber nur der Kinderarzt durch eine umfassende Untersuchung, beispielsweise mithilfe der Sonografie, feststellen. Fehlbildungen müssen in einigen Fällen operativ behoben werden. Der Kinderarzt wird Dich und Dein Baby an einen erfahrenen Spezialisten überweisen, dem Du dann all Deine weiteren Fragen stellen kannst.
  • Deine Nachsorgehebamme steht Dir – genauso wie der Kinderarzt – natürlich als Ansprechpartnerin mit Rat und Tat zur Seite. Sie kannst Du jederzeit telefonisch kontaktieren, auch wenn ihre Besuchstermine bei Dir zuhause schon über einen längeren Zeitraum zurückliegen.
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