Keuchhusten

Die Infektionskrankheit Keuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella pertussis übertragen. In den Atemwegen setzen sich die Bakterien fest und stellen dort ein Gift her, welches die Schleimhäute attackiert. Die Erreger sind sehr infektiös, was dazu führt, dass die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Die Erkrankung gehört zu den typischen Kinderkrankheiten, doch für Babys und Säuglinge kann sie einen gefährlichen Verlauf nehmen. Sie haben noch keinen Nestschutz dagegen. Damit fatale Folgen verhindert werden können, solltest Du mit Deinem jungen Nachwuchs schnellstmöglich einen Kinderarzt aufsuchen, sobald sich die typischen Symptome zeigen. Auch eine Impfung gegen Keuchhusten ist möglich.

Wissenswertes über Keuchhusten

Keuchhusten

Übertragen wird das Keuchhustenbakterium durch eine Tröpfcheninfektion. Dies bedeutet, dass bereits durch ein Husten, Sprechen und Niesen die Erkrankung weitergegeben werden kann. Hierbei solltest Du ferner beachten, dass eine Ansteckungsgefahr für einen Zeitraum von etwa vier Wochen besteht. Bis es zum Ausbruch der Erkrankung kommt, können zwei Wochen vergehen. Die Krankheit schlummert im Organismus. Wenn Dein Kind die Erkrankung einmal durchgestanden hat, ist es bis zu zwanzig Jahren dagegen immun. Sinnvoller ist es jedoch, es dagegen impfen zu lassen.

Eine sehr belastende Erkrankung

Keuchhusten ist für Babys nicht nur eine gefährliche Krankheit, sondern auch eine sehr unangenehme Erkrankung. Es werden Hustenanfälle ausgelöst, bei denen kleine Kinder häufig Angst bekommen. Ferner sind diese bei ihnen am stärksten ausgeprägt. Schätzungsweise 40 bis 50 Hustenattacken muss der kleine Patient täglich erleiden. Du kannst Dir daher sicherlich vorstellen, was für ein belastender Zustand dies für Dein Kind ist. Häufig treten zudem Begleiterscheinungen auf, zu denen Bauschmerzen, Kopfweh und Muskelkater gehören. Noch unangenehmer wird die Krankheit durch ihren endlos zu erscheinenden Verlauf. Die akute Phase dauert circa vier bis sechs Wochen. Weitere sechs Wochen benötigt es, bis die Häufigkeit und die Schwere der Attacken schließlich langsam nachlassen. Dadurch zieht sich der Keuchhusten gelegentlich über 14 Wochen hinweg.

So kann Keuchhusten erkannt werden

Es gibt klassische Symptome, welche auf eine Infektion mit dem Keuchhustenbakterium schließen lassen. Diese lassen sich in Phasen unterteilen:

  • Phase 1: Schnupfen und Husten
  • Phase 2: trockener Husten in der Nacht
  • Phase 3: Hochwürgen von einem glasigen Schleim, welcher mit einem Erbrechen einhergeht
  • Phase 4: Blut unterlaufende Augen, Atemnot und Nasenbluten

Bereits bei den ersten Symptomen aus Phase 1 sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Hustenattacken bei einem Säugling machen sich durch ein wimmerndes Piepsen bemerkbar, welches Du nicht ignorieren darfst. Es kann sein, dass gerade bei Babys ein Atemstillstand eintritt und die Kleinen an der Erkrankung ersticken. Sie werden daher in ein Krankenhaus eingewiesen. Ferner kann sich bei ihnen aus dem Keuchhusten eine Lungenentzündung entwickeln. Auch Gehirnschädigungen und damit einhergehende Krampfanfälle sind möglich. Daher muss die Krankheit unbedingt frühzeitig therapiert werden.

Therapiemöglichkeiten für Dein Baby

Wenn Du vermutest, dass Dein Kind Keuchhusten hat, solltest Du sehr schnell einen Kinderarzt aufsuchen. Er wird einen Nasenabstrich vornehmen. Dadurch lässt sich feststellen, ob es sich um das infektiöse Bakterium handelt. Ist dies der Fall, wird meist unmittelbar ein Antibiotikum verschrieben. Nur so kann der Erreger abgetötet werden und der weitere Krankheitsverlauf wird abgeschwächt. Die Hustenattacken sind weniger heftig und die Ansteckungsgefahr wird geringer. Säuglinge werden stationär behandelt, um ihre Atmung mithilfe eines Monitors zu überwachen. Ferner kann so der sich bildende Schleim abgesaugt werden. Nur so kann die lebensbedrohliche Krankheit kontrolliert werden. Die ärztliche Behandlung kannst Du durch eigene Maßnahmen unterstützen.

Tipps zur Unterstützung

1. Das Kind beruhigen
Nehme Dein krankes Baby in den Arm. Sobald keine Ansteckungsgefahr mehr von Deinem kleinen Schatz ausgeht, kannst Du mit ihm spazieren gehen. Frische Luft tut gut.

2. Die Ernährung anpassen
Dein Kind sollte nun viel trinken. Es sollten häufig kleine Mahlzeiten gereicht werden, da das Baby aufgrund des heftigen Hustens gelegentlich erbricht.

3. Den Husten lindern
Wichtig sind zudem Maßnahmen gegen den Hustenreiz. Eine feuchte und kühle Raumluft zum Schlafen ist ideal. Am besten behilfst Du dir mit feuchten Handtüchern oder einem Luftbefeuchter. Auch ein Inhalieren mit Meersalzlösungen kann für Linderung sorgen. Ein weiteres Hausmittel gegen den unangenehmen Reizhusten stellen warme Brustwickel dar, welche Du ihn Zitronensaft getränkt hast.

4. Nicht die Nerven verlieren
Die nächtlichen Hustenattacken, welche sich über Wochen hinweg ziehen können, belasten häufig die gesamte Familie. Daher ist es wichtig, stets die Geduld und Ruhe zu bewahren. Das Kind sollte nicht dafür ausgeschimpft werden und darf nicht unter Stress gesetzt werden. Nur wenn es sich entspannen darf, kann das Immunsystem hinreichend aufgebaut werden.

Was passieren kann und getan werden sollte

In sehr seltenen Fällen endet der Keuchhusten für Säuglinge und Babys tödlich. Meist handelt die Erkrankung nach einigen Wochen ohne größere Komplikationen aus. Es kann jedoch zu Begleiterscheinungen kommen, zu denen eine Mittelohr- und Lungenentzündung gehören. Erfolgt die Behandlung nicht rechtzeitig, können auch Behinderungen im Gehirn eintreten. Daher ist es wichtig, das Kind frühzeitig gegen Keuchhusten zu impfen. Diese kann mit der empfohlenen 6-fach-Grundimpfung erfolgen, welche im Säuglingsalter und im 2. Lebensjahr durchgeführt wird. Lediglich für 10 Jahre besteht der Impfschutz, sodass er anschließend aufgefrischt werden muss. Neugeborene haben keinen sogenannten Nestschutz, da die Antikörper nicht über das Blut von der Mutter auf das kleine Kind übertragen werden. Da sie im Fall einer Infektion mit dem Bakterium jedoch sehr stark gefährdet sind, sollten sich alle Personen, welche in Kontakt mit Deinem Neugeborenen treten, vorsorglich gegen Keuchhusten impfen lassen. Dazu gehören auch die Großeltern. Wie bereits erwähnt, schützt eine durchgemachte Erkrankung nicht vor einer erneuten Infektion. Eine lebenslange Immunität wird dadurch nicht erreicht.

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