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Sparplan fürs Baby: Clever vorsorgen für die Zukunft Deines Kindes

Sparen gilt als eine deutsche Tugend. Und auch, wenn gerade vor Weihnachten in vielen Haushalten das Geld etwas lockerer sitzt – meist wird in Familien an die Zukunft gedacht. Und so fließen Jahr für Jahr erhebliche Summen in den „Sparstrumpf“. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Laut Statistischem Bundesamt erreichte das Gesamtvermögen der privaten Haushalte 2011 zwischen Rhein und Oder knapp 12,5 Billionen Euro. Allein das Geldvermögen stieg auf 4,7 Billionen Euro.

Dabei ist es längst nicht nur der Lebensabend, auf den Familien hinarbeiten. Auch an die finanzielle Zukunft der Kinder wird gedacht. So nutzen Eltern oder Großeltern die Geburt eines Kindes oft auch dazu, den Grundstein für dessen erste Vermögenswerte zu legen.

Baby

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Sparen gegen die Krise

Der Sparplan fürs Baby ist allerdings zunehmend ein Kraftakt geworden. Muss an dieser Stelle doch der Spagat zwischen Rendite und Sicherheit gelingen. Betrachtet man das seit Jahren kursierende Credo: „Keine Rendite ohne Risiko“, wird es für Eltern immer schwieriger, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hintergrund: Bis zur Finanzkrise 2008/2009 war eine Vielzahl verschiedener Anlageoptionen interessant. Einen schweren Schlag hat das Vertrauen privater Sparer mit der Lehman-Pleite abbekommen. Verschärft wird die Situation durch einen weiteren Aspekt – die drastisch gesunkenen Leitzinsen.

Notenbanken, wie die Fed oder die EZB (Europäische Zentralbank), haben in den letzten Jahren die Märkte massiv gestützt – unter anderem mit dem Instrument der Leitzinssenkung. Die Folge haben Sparer deutlich zu spüren bekommen. Viele Anlageformen, die heute aufgrund ihrer Sicherheit gefragt sind, erwirtschaften kaum Gewinne. Und fallen dann doch nennenswerte Zinsen ab, frisst die Inflation diese förmlich auf.

Lag die Teuerungsrate der Verbraucherpreise im Jahr 2011 doch bei 2,3 Prozent. Damit jeder Euro seine Kaufkraft behält, muss ein Sparplan fürs Baby diese Teuerung über den Zins ausgleichen.

Sparplan: Was lohnt für den eigenen Nachwuchs

Schwanger

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Grundsätzlich führen viele Wege ans Ziel. Eltern, die Geld für den Nachwuchs zurücklegen, müssen aber nicht nur den Ertrag der Anlagen im Auge behalten. Auch die Sicherheit zählt. Speziell sehr volatile Investments, bei denen es schnell zu Verlusten kommen kann, sind hier eher zu meiden. Zertifikate, Devisen und Rohstoffe – was geschulte Anleger ins Portfolio nehmen, ist mit Risiken verbunden. Im schlimmsten Fall wird das Ersparte zunichtegemacht.

Der Griff zu börsennotierten Wertpapieren wie Aktien ist eher die zweite Wahl. Wer sich nicht immer um die Kapitalanlage kümmern will, kann zum Sparbuch oder Festgeldkonto greifen. Beim Tagesgeldkonto ist mehr Aktivität gefragt, um auf Zinssenkungen zu reagieren. Oder Eltern nutzen einen Banksparplan und zahlen regelmäßig eine gewisse Summe ein. Dank ähnlich hoher Zinsen wie beim Festgeld lässt sich damit bereits viel erreichen.

Sparbuch vs. Festgeld – und Tagesgeldkonto

Eltern und Großeltern geht es beim Sparen für Kinder um Sicherheit. Ein Anspruch, der zum Problem wird. Welche Anlageform sollte man hier wählen? Dass auch Banken ins Wanken geraten können, hat die jüngere Vergangenheit gezeigt. In vielen Haushalten wird deshalb wieder auf Altbewährtes gesetzt – wie das Sparbuch. Darüber hinaus greifen Eltern häufig auch zu den Alternativen Tages- und Festgeld. Sind diese aber wirklich dazu geeignet, das finanzielle Polster für den Nachwuchs aufzubauen?

Wer die richtigen Entscheidungen treffen will, muss sich mit den Eigenarten der einzelnen Anlageoptionen zumindest grundlegend beschäftigen. Sparbuch, Festgeld und Tagesgeld gehören zu den Bank- und Spareinlagen, sie unterliegen alle drei der gesetzlichen und freiwilligen Einlagensicherung. Damit sind sie bis zu einem Betrag von 100.000 Euro zu 100 Prozent sicher – selbst bei einer Insolvenz der Bank.

Der Klassiker Sparbuch

Das klassische Sparinstrument, um Geld sicher für den Nachwuchs anzulegen, ist für viele Eltern und Großeltern das Sparbuch. Wie aus einer Forsa-Umfrage (im Auftrag der comdirect Bank) aus dem Jahr 2011 hervorging, sind es im gesamtdeutschen Durchschnitt 55 Prozent der Sparer, die auf dieses Instrument setzen. Und Zahlen der Bundesbank für den Monat September 2012 zufolge belief sich das Volumen der Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist auf 406,33 Mrd. Euro. Für viele Sparer ist es die Sicherheit, welche den Ausschlag gibt.

Zusätzlich bleibt das Kapital auf einem Sparbuch leicht verfügbar. Erst eine Entnahme von mehr als 2.000 Euro pro Monat ist an die dreimonatige Kündigungsfrist gebunden. Theoretisch lässt sich mit dem Sparbuch durchaus Kapital fürs Baby auf die Seite legen. Allerdings hat es einen entscheidenden Nachteil – den meist niedrigen Guthabenzins. So gibt die Bundesbank für Einlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist bei deutschen Banken einen Effektivzins von 1,09 Prozent (Stand Oktober 2012) an.

Andere Alternativen, wie das Tagesgeld oder Festgeld, schneiden unter diesem Gesichtspunkt teilweise deutlich besser ab.

Die Alternative Festgeld – und Tagesgeldkonto

Beide Varianten sind im Vergleich zum Sparbuch wesentlich jüngeren Datums und weniger stark verbreitet. Nur etwa 39 Prozent nutzen laut der Forsa-Umfrage diese Möglichkeit, um Geld auf die hohe Kante zu legen. Dabei können beide Anlageformen gleich an mehreren Stellen punkten. So ist das Geld auf einem Tagesgeldkonto täglich verfügbar – in unbegrenzter Höhe. Anders als beim Sparbuch können Eltern bei Bedarf über die Gesamtsumme verfügen, ohne an eine dreimonatige Kündigungsfrist gebunden zu sein.

Betrachtet man die Guthabenzinsen fürs Tagesgeld, schneidet es zudem oft deutlich besser ab. Anders als das Sparbuch, wo bereits eine Verzinsung von 1 Prozent als hoch gilt, erreichen Tagesgeldkonten mitunter zwischen 3 – 4 Prozent.

Tipp: Banken offerieren inzwischen das Fremdwährungs-Tagesgeldkonto. Letzteres ist beim Sparen fürs Baby mit Vorsicht zu genießen. Wechselkursschwankungen können erhebliche Folgen für die erwirtschaftete Rendite haben.

Tägliche Verfügbarkeit und ein hohes Maß an Sicherheit sind Vorteile fürs Tagesgeld. Ein großer Nachteil besteht in der Tatsache, dass sich der Guthabenzins mitunter massiv verändern kann. Banken koppeln den Tagesgeldzins an Referenzzinssätze und passen die Guthabenzinsen fürs Tagesgeldkonto entsprechend an. Ein heute noch recht lukratives Angebot kann innerhalb kurzer Zeit ins Mittelfeld abrutschen. Eltern, die sich fürs Tagesgeld entscheiden, müssen den Markt daher im Auge behalten.

Wesentlich entspannter geht es dagegen beim Festgeld zu. Hier wird das Geld fest für einen bestimmten Zeitraum angelegt. Als Sparer können Eltern dann zwar nicht mehr ohne weiteres über die Einlagen für ihren Nachwuchs verfügen. Im Gegenzug wird der Zins zu Beginn über die gesamte Laufzeit festgelegt und nicht mehr verändert. Ein Pluspunkt dieser Anlageform liegt darin, dass besonders mit ausgedehnten Laufzeiten höhere Zinsen zu realisieren sind – die teils deutlich über dem Sparbuch und Tagesgeld liegen. Beim Festgeld ist also vorher klar, mit welcher Summe gerechnet werden kann. Während Tagesgeld und Sparbuch durch die schnelle Verfügbarkeit eher einem kurzfristigen Anlagehorizont dienen, sind Festgeld oder Banksparplan etwas für Eltern, die längerfristig denken. Eines haben alle Anlageformen aber gemeinsam – ein hohes Maß an Sicherheit.

Sicherheit geht immer vor

Babysocke

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Wer Kindern für den Start ins eigene Leben finanziell unter die Arme greifen will, muss zuerst an die Sicherheit der Kapitalanlagen denken. Sowohl das Sparbuch als auch ein Festgeld- und Tagesgeldkonto sowie der Banksparplan heben sich in diesem Zusammenhang hervor. Alle Varianten fallen einerseits unter die gesetzliche Einlagensicherung und auf der anderen Seite unter die freiwillige Einlagensicherung der Banken.

Was bedeutet dies im Einzelnen? Grundlage der gesetzlichen Einlagensicherung in Deutschland ist das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG), welches inhaltlich auf EG-Richtlinien beruht. Abgesichert werden hier 100 Prozent der Einlagen bis zu einer Obergrenze von 100.000 Euro pro Person. Auf der anderen Seite unterhalten diverse Bankenverbände eigene Einlagensicherungsfonds. Dazu gehören unter anderem die Fonds des:

  • Bundesverbandes deutscher Banken
  • Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands
  • Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken usw.

Tipp: Seit einigen Jahren engagieren sich vermehrt Banken aus dem Ausland in Deutschland. Eltern, die fürs Baby sparen, sollten sich bezüglich der im Einzelfall geltenden Vorschriften zur Einlagensicherung und möglichen Ausfallrisiken informieren.

Sparen ohne großes Budget

Der Vorsatz des Sparens für den eigenen Nachwuchs ist eine Sache. Ob sich dieser Wunsch in der Praxis umsetzen lässt, steht auf einem anderen Blatt. Leider setzten die finanziellen Möglichkeiten den Wünschen und Vorstellungen der Eltern Grenzen. Dass sich an dieser Stelle auch mit geringen Beträgen viel erreichen lässt, ist dem langfristigen Anlagehorizont geschuldet. So rechnen sich bei einem Zinssatz von 3 Prozent bereits 20 Euro pro Monat, die in einen Sparplan fließen. Hat man dann noch 1.000 Euro als Anfangskapital, die Großeltern und Verwandte bei der Geburt des Kindes zuschießen, und legt alles über eine Laufzeit von 18 Jahren an, werden daraus mehr als 7.400 Euro, die dem Nachwuchs nach dem 18. Lebensjahr zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus können Großeltern und Verwandte in den kommenden Jahren weiter beim Sparen helfen. Geburtstage und Weihnachten sind regelmäßige Anlässe, zu denen nicht nur Sachgeschenke, sondern auch Geld auf dem Gabentisch landen. Werden diese Beträge für die Zukunft der Kinder investiert, wächst das Kapital zusehends an. Darüber hinaus sollten sich Eltern fragen, was der Nachwuchs im Alltag wirklich braucht. 25 trendige T-Shirts sehen vielleicht gut aus, die Hälfte ist aber mitunter ausreichend. Und nicht mehr gebrauchtes Spielzeug lässt sich auf dem Flohmarkt, Auktionsplattformen oder im Secondhandladen noch zu Geld machen. Ansätze, mit denen sich auch bei begrenztem Budget sparen lässt.

Fazit: Anlageformen miteinander kombinieren und clever sparen

Einmal Geld anlegen und sich nicht mehr darum kümmern. Ein Wunsch, von dem sich Eltern verabschieden sollten. Um trotz begrenzter Möglichkeiten ansehnliche Summen aufzubauen, sind die Anlageformen clever miteinander zu kombinieren. Stehen mit der Geburt eine größere Summe und regelmäßige Mittel zur Verfügung, wäre ein Sparplan der erste Schritt. Denn dank des Zinseszinseffekts wächst das Kapital exponentiell. Geldgeschenke lassen sich dagegen auf einem Tagesgeldkonto anlegen und arbeiten für die Zukunft der Kinder. Sollten größere Summen zur Verfügung stehen (Schuleinführung, Firmung oder Konfirmation) und das Sparschwein prall gefüllt sein, wäre der Wechsel aufs Festgeld mit seinen höheren Zinsen durchaus ein sinnvoller Schritt. Eine Kombination aller möglichen Anlageinstrumente kann durchaus zu einem effektiven Vermögensaufbau führen – ohne das Sparguthaben für riskante Investments opfern zu müssen.

Geld für den Nachwuchs auf die hohe Kante legen ist eine Sache. Wie die Kinder mit der finanziellen Unterstützung umgehen, die man über Jahre mit viel Energie erwirtschaftet hat, gehört zu einem anderen Kapitel. Eltern sollten sich nicht nur aufs Sparen konzentrieren, sondern einen Teil der Zeit in die Finanzerziehung investieren. Nur so kann das angesparte Kapital die Basis für eine erfolgreiche Zukunft der nächsten Generation sein.

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