Reisen mit Baby

Kinderfahrradsitz

Ein Kinderfahrradsitz ermöglicht es, kleinere Kinder auf dem Fahrrad sicher zu transportieren. Hierfür stehen verschiedene Varianten und Möglichkeiten zur Auswahl. Jede für sich birgt sowohl Vor- als auch Nachteile.

Welche Formen gibt es?

In Deutschland sind Kinderfahrradsitze für die Front- als auch Heckmontage erhältlich.
Die Frontsitze werden vorne am Lenker befestigt, die Hecksitze auf dem Gepäckträger bzw. am Sattelrohr.
Im Vergleich zu der jährlichen Anzahl verkaufter Kinderfahrradsitze überwiegen die Modelle für die Montage hinten auf dem Fahrrad. Diese Modelle verfügen oftmals auch über Zusatzfunktionen wie z. B. verstellbare Rückenlehnen.

Kinderfahrradsitz

Einen sicheren Kinderfahrradsitz

Kinderfahrradsitz Test – Worauf sollte geachtet werden?

Wer sich einen Kinderfahrradsitz anschaffen möchte, steht bei der großen Auswahl oft vor einem Dilemma: Wie findet man den perfekten Sitz?
Hierbei stellen die Sicherheitsaspekte definitiv das A und O. Daher sollten manche Punkte besonders beachtet werden.

  • Kompatibilität mit verschiedenen Gepäckträgern bzw. Lenkstangen
  • Einfache Montage
  • Sicherheit des Kindes
  • Altersentsprechung des Kindes
  • Beim Fahren dürfen keine Einschränkungen entstehen

Beim Kauf muss darauf geachtet werden, dass der Sitz überhaupt mit der Bauweise des Fahrrads kompatibel ist. Beispielsweise lässt sich ein Kindersitz nicht auf einem gepäckträgerlosen Fahrrad montieren, wenn dieser genau dafür konzipiert wurde, auf einem Gepäckträger angebracht zu werden.
Eine einfache Montage ermöglicht es, den Sitz schnell zu entfernen und wieder anzubringen. Dieses ist dann vorteilhaft, wenn man mal ohne Kind unterwegs ist. So hat man dann die Möglichkeit den Gepäckträger anderweitig zu benutzen.

Die Auswahl des Kindersitzes muss so erfolgen, dass für den Fahrer keine Einschränkungen beim Fahren entstehen. Ein Kinderfahrradsitz verändert sowieso schon die Fahreigenschaften, mit denen man klarkommen muss. Eine Einschränkung beispielsweise im Lenkbereich könnte fatale Folgen nach sich ziehen.
Zeitgleich sollten unbedingt die Gewichts- und Altersbeschränkungen der jeweiligen Hersteller befolgt werden. Ein Kind darf höchstens ein Gewicht von 15 Kg aufweisen, um in einem Sitz am Lenker transportiert werden zu dürfen, für den hinten befestigten Sitz gilt ein Höchstgewicht von 22 Kg. Des Weiteren sollte das Kind ein Alter von 6 Jahren nicht überschritten haben.

Da der Sitz weder zu groß noch zu klein für das Kind sein darf, sollte darauf geachtet werden, dass der Sitz dem Kind angepasst werden kann. Verstellbare Fußstützen mit Rückhaltevorrichtung und Feststellgurte, regulierbare Kopfstützen und hohe Rückenlehnen und ein 3-Punkte-Gurtsystem mit Hosenträgergurten sorgen für Sicherheit und für die Voraussetzungen, dass der Sitz ein Stück weit mitwächst. Zeitgleich sorgt eine Polsterung des Sitzes für mehr Bequemlichkeit und federt Stöße ab.
Des Weiteren müssen Verletzungen durch Speichen, Sattelfedern etc. vorgebeugt werden. Hierfür sind separate Zubehörteile wie Abdeckungen usw. erhältlich.

Vor jedem Fahrtantritt sollten Bremsen, Beleuchtung, Lenker und Luftdruck des Fahrrads überprüft werden. Da sich die Fahreigenschaften und der Schwerpunkt des Rades durch das zusätzliche Gewicht durch Sitz und Kind verlagern bzw. verändern.
Um allerdings überhaupt mit einem Kinderfahrradsitz unterwegs sein zu dürfen, muss der Fahrer laut Gesetz ein Mindestalter von 16 Jahren aufweisen.

Vorteile und Nachteile Kinderfahrradsitz vorne

Wie jedes Produkt weist auch ein Lenkersitz sowohl Vor- als auch Nachteile auf.
Der große Nachteil liegt bei Kinderfahrradsitzen mit Frontmontage sicherlich darin, dass das Kind nicht nur bei Unfällen nahezu ungeschützt ist. Ebenso ist es gnadenlos Wind und Wetter ausgesetzt, zeitgleich bekommt es den vollen Fahrtwind ab. Dadurch wird dem Kind schnell kalt, ihm fliegen ungeschützt kleine Tiere, Sand und Dreck ins Gesicht und evtl. auch in Mund und Augen. Ebenfalls kann keine Nackenstütze montiert werden, da diese die Sicht des Fahrers beeinträchtigen würden.

Des Weiteren können keine Fußrasten angebracht werden, da diese die Lenkung deutlich verschlechtern würde. Hinzu kommt die Tatsache, dass oftmals die Fahrt mit einer unbequemen, breitbeinigen Haltung durchgeführt werden muss, da das Kind vor einem ein bequemes Fahren kaum ermöglicht.
Neben den Nachteilen kann der Transport des Kindes vorne aber auch mit Vorteilen auswarten.

So ermöglicht der vordere Sitz eine nahezu perfekte Balance und Schwerpunktlage. Daher ist ein ruhiges und stabiles Fahren problemlos möglich, sofern der Sitz nicht vor dem Lenker montiert ist. Zeitgleich bietet diese Transportvariante dem Kind eine gute Beobachtungsposition und ermöglicht eine bessere Kommunikation zwischen Fahrer und Kind.
Von Gesetzwegen her ist die Mitnahme eines Kindes, welches über 15 Kg wiegt auf einem Sitz, der am Lenker des Fahrrades montiert ist, in Deutschland untersagt.

Vor- und Nachteile Kinderfahrradsitz hinten

Viele Kinder nörgeln in einem Sitz, welcher hinten am Fahrrad montiert ist über mangelnde und langweilige Aussicht. Auch wenn die Bewegungsfreiheit weitaus besser ist als in einem Lenkersitz.

Ebenfalls ist die Kommunikation zwischen Fahrer und Kind deutlich erschwert. Der größte Nachteil liegt allerdings in der Stabilität und Standfestigkeit des Fahrrads. Insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten kommt es häufiger zu Rahmenflattern, welches die Fahrstabilität deutlich verringert, beim Abstellen des Fahrrads kommt es häufig zu Problemen, dass dieses umfällt aufgrund fehlender Balance. Mit serienmäßigen Seitenständern ist diese einfach nicht mehr gegeben. Das An- und Abschnallen des Kindes wird so zu einem gefährlichen Abenteuer.

Zeitgleich besteht Verletzungsgefahr bei nicht abgedeckten Sattelfedern. Die Kinder können sich ohne Weiteres die Finger einquetschen.
Kindersitze, welche direkt auf dem Gepäckträger montiert werden, verschlechtern noch um ein Vielfaches die Stabilität, da hier oftmals mehr und stärkere Schwingungen auftreten.
Die Nachteile wie die Gefahr der eingequetschten Finger aufgrund ungeschützter Sattelfedern oder die unzureichende Balance beim Abstellen etc. können mit Zubehörartikeln wie beispielsweise einem Zweifach-Ständer anstatt eines herkömmlichen Seitenständers ausgemerzt werden.

Neben den Nachteilen können heckmontierte Sitze aber auch mit überzeugenden Vorteilen aufwarten.
So können mit einem Hecksitz auch Kinder mit einem höheren Gewicht als 15 Kg mitgenommen werden. Ein Kind, welches hinter dem Fahrer sitzt, ist bei einem Unfall besser geschützt, da der Fahrer nicht auf das Kind fallen kann. Ebenso bietet der Körper des Fahrers einen gewissen Schutz vor Wind und Wetter und Nackenstützen sind ebenfalls kein Hindernis mehr.

Des Weiteren sind seit einigen Jahren Sitze erhältlich, die über Verstellmöglichkeiten der Rückenlehne verfügen. Hier kann das Kind in eine Ruhe-Position gebracht werden. Zu beachten ist hierbei, dass eine weitere leichte Gewichtsverschiebung stattfinden kann, was eine korrekte und sorgfältige Montage unablässig macht, damit das Fahrrad nicht zu hecklastig und unbeherrschbar wird.

Kauftipps

Ein Kauf eines Fahrradkindersitzes sollte mit viel Bedacht und Sorgfalt durchgeführt werden. Vorheriges einholen von Informationen bei einschlägigen Institutionen wie z. B. Stiftung Warentest ist nur vorteilhaft, um bereits im Vorfeld einen Überblick über positiv bewertete Kinderfahrradsitze zu erhalten. Des Weiteren sollte man sich im Fachhandel beraten lassen und auch dort den Sitz erwerben, da qualitativ hochwertige Sitze nur im Fachhandel erhältlich sind. Ein Kauf von gebrauchten Kinderfahrradsitzen, zu dem noch auf Flohmärkten oder Trödlern, ist nicht empfehlenswert, da evtl. Vorschäden unter Umständen nicht erkannt werden und die Qualität nicht eingeschätzt werden kann.

Zeitgleich weiß man in so einem Fall nicht unbedingt, für welches Alter bzw. Gewicht der Sitz geeignet ist und wie die richtige Montage vonstattengeht.
Ein guter Fachhändler ist gerne bereit eine Probemontage auf dem eigenen Fahrrad vorzunehmen.

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