Viele Menschen lieben Fernreisen mit dem Flugzeug über alles. Fremde Kulturen kennenlernen und sich dort austauschen und erholen. Ob das in Fernost oder Südamerika ist, ist egal. Auch muss es gar nicht so weit gehen. Schon eine Insel im Mittelmeer ist das Traumziel, wenn mal wieder der Sommer bei uns verregnet ist. Schön und gut, setzt man sich in einen Flieger und ab geht’s in Urlaub. Natürlich kann das auch ein Heimflug zu seiner Familie sein, wenn man aus dem Ausland stammt und in Deutschland lebt.
Aber jetzt ist ein Baby da und mit dem Kleinen ist man noch nie von zu Hause weg gewesen. Zumindest nicht mit dem Flieger. Einige Fahrten mit dem Auto zu Freunden ist ja nun auch keine Weltreise und ins Auto kann man ja auch so allerhand einpacken und im Notfall, wenn irgendetwas fehlt, kann man ja auch schnell wieder nach Hause fahren.
Im Flieger mit dem kleinen Nachwuchs ist da schon mehr zu überlegen. Was muss ich vorbereiten für eine Reise und was muss ich mitnehmen, auch wenn das Gepäck begrenzt ist. Sicher, im Ausland gibt es praktisch auch alles zu kaufen. Und auf eine Safari in Afrika wird wohl kaum jemand mit einem Baby hinfliegen. Aber selbst auf den Balearen sprechen nicht alle Menschen meine Sprache und was ist, wenn das Kleine Fieber oder Durchfall bekommt. Was ist dann zu tun?
Also, auch in den Urlaubszielen leben Menschen mit Babys und auch dort gibt es eine gute Versorgung mit allen Dingen, die man so braucht und selbstverständlich gibt es dort auch Ärzte und Apotheken. Aber trotzdem ist gerade mit einem Baby ein Urlaub besonders vorzubereiten.
Zuerst sollte man sich alles aufschreiben, was man für sich und das Baby benötigt. Die Erfahrungen, was man für sich selber braucht, hat man wahrscheinlich schon in diversen Urlauben früher gesammelt. Das ist schnell erledigt. Aber was braucht ein Baby für einen Aufenthalt weit weg von zu Hause und was braucht das Kind auf dem Weg dorthin und im Flugzeug.
Natürlich gibt es hier viele Informationen und auch bei den Reisebüros. Auch ein Hausarzt hat Unterlagen, die man studieren könnte. Wertvolle Tips stehen dort, was gerade den medizinischen Bereich betrifft. Und natürlich muss man die Reisebestimmungen der Fluglinie beachten und die Vorschriften des Landes, in das man fliegt.
Flugkosten für Baby?
Die Fluggesellschaft gibt erst mal Auskunft, ob für das Baby Flugkosten anfallen. Meistens dürfen Kinder unter 2 Jahren umsonst mit den Erwachsenen mitreisen. Wahrscheinlich ist aber dann für das Kind kein eigener Platz reserviert, das Baby muss auf dem Arm gehalten werden bzw. du kannst es in eine Babyschale legen (z.B. bei Lufthansa). Das kann von Reisegesellschaft zu Reisegesellschaft unterschiedlich sein. Eventuell lohnt sich bei einer Fernreise auch die Bezahlung eines geringen Aufpreises für einen eigenen Platz für das Baby, denn die Eltern wollen ja auch einmal etwas essen und die Hände frei haben.
[box type=“info“ size=“medium“]Wie wird das Baby im Flugzeug angeschnallt bzw. transportiert?
Im Normalfall läuft es so ab: Das Baby bekommt für den Start bzw. die Landung einen Gurt welcher an den Gurt von Mama/Papa befestigt wird. Das Baby ist also nicht auf einem eigenen Sitz, sondern verbringt Start und Landung angeschnallt bei Mama oder Papa. Sobald die Flughöhe erreicht ist und die Anschnallzeichen erloschen sind, werden die Stewardess die Babyschale bringen (siehe Bild oben – hier in einem Airbus A380), die vor den Sitzen von Mama und Papa installiert wird. Hier kann das Baby dann reingelegt werden und schlafen. Die Babyschalen sind groß genug für alle Babys. [/box]
Kinderwagen beim Flug?
Ein Kinderwagen oder Buggy wird von jeder Fluggesellschaft kostenlos mitgenommen. Dieser kann zum Flugzeug mitgenommen werden und man bekommt ihn meist direkt beim Aussteigen auch von der Stewardess wieder. In einigen Fällen wird der Kinderwagen zusammen mit dem Gepäck am Band ausgeliefert. Manchmal wird er auch an speziellen Stellen zusammen mit Sondergepäck ausgeliefert – am besten man fragt die Stewardess beim Aussteigen, wo man den Kinderwagen erhält.
Auch Leihbuggys werden oft angeboten. Besser ist auch, man checkt für den Flug schon am Vortag ein, gibt das Gepäck auf. Dann ist der Abreisetag nicht so stressig. Und am Flugtag kann man dann getrost als einer der Letzten einsteigen. Von Vorteil wäre auch, beim Buchen einen der Plätze in der vordersten Reihe reservieren zu lassen. Dort kann man dann die Babytasche direkt vor seinen Füßen abstellen oder auch mal das Baby krabbeln lassen. Wichtig zu wissen ist, dass man ein Baby nicht an einem Sitz im Flieger anschnallen darf. Der Druck beim Starten und Landen wären für die zarten Knochen viel zu groß. Deshalb muss ein Baby fest in den Armen der Eltern während dieser Phasen gehalten werden. Das Kind wird das aber sicher auch lieber wollen, als allein im Sitz die ungewohnte Situation zu meistern.
Wichtige Reisedokumente nicht vergessen
Für die Reise sind auf die notwendigen Reisedokumente zu achten. So müssen neben sämtlichen Ausweisen (auch der für das Kind) Visaanträge gemacht worden sein, falls erforderlich. Dazu dürfen Impfpässe und evtl. Allergieausweise nicht fehlen. Vor der Reise sollte auch noch der Kinderarzt befragt werden. Manche Kinder haben Probleme mit den Gehörgängen durch den unterschiedlichen Druck in der Höhe, übrigens auch Erwachsene. Aber Letztere können das einschätzen und das durch mehrmaliges Schlucken oder Kaugummi kauen, beseitigen. Also sollte man die Babys während der ersten Flugphase etwas aus der Flasche nuckeln lassen, weil dann das Kind automatisch schlucken wird. Sollten schlechte Erfahrungen mit Flugreisen vorliegen, kann der Arzt dem Kind auch eventuell ein Beruhigungsmittel verschreiben. Aber bitte nicht ohne ärztliche Absprache irgendetwas geben, sonst könnte das Kind unterwegs brechen.
Das Lieblingsspielzeug muss im Flugzeug mit
Meistens schläft ein Kind nicht auf einer kürzeren Flugreise, es bemerkt schon die Anspannung der Eltern. Eine Reise ist eben immer etwas Besonderes für die meisten Menschen. Deshalb sollte man neben einem Lieblingstier oder der Puppe auch etwas Spielzeug mit in den Flieger nehmen. Am besten nichts Neues sondern etwas Vertrautes, welches das Kind eher beruhigt. Bei längeren Flügen und bei einigen Fluggesellschaften wie z.B. Lufthansa bekommt das Baby auch Spielzeug von den Stewardess angeboten (z.B. kleines Kuscheltier oder Puzzle – natürlich in neuem Zustand).
Falls das Kind gestillt wird, ist die Versorgung ja gesichert. Andernfalls sollte man dem Baby seinen gewohnten Brei oder die Milch mitnehmen. Man muss sich aber vorher im Reisebüro oder am Flughafen nach den Kontrollen erkundigen, da man nicht alle Flüssigkeiten mit in den Flieger mitnehmen darf.
Man sollte auch bedenken, wenn man in südliche Breiten reist, dass nach dem Auschecken wahrscheinlich gleich starke Sonne auf die zarte Babyhaut brennen könnte. Deshalb ist ein Schutz durch Kleidung und Sonnencreme schon im Flieger zu berücksichtigen.
Was alles für die Anreise im Flieger zum Urlaubsziel gilt, trifft natürlich auch auf die Heimreise zu. Deshalb sollte man auch die Heimreise vorher gut planen und die Dinge mitnehmen, die man eben dazu benötigt.
Medikamente lieber selber mitnehmen
In der Urlaubsregion gibt es alles zu kaufen, was ein Baby so braucht. Sollte etwas vergessen worden sein, also keine Panik. Lediglich notwendige Arzneien sollte man auf keinen Fall vergessen, sonst ist ein Arztbesuch für ein Rezept im Urlaubsland unabdingbar und das kostet neben Geld auch wertvolle Urlaubszeit. Ansonsten steht einem angenehmen Aufenthalt im Urlaubsland nichts mehr im Wege und das Baby kann mit den Erwachsenen neue Erfahrungen sammeln. Wichtig ist auch, sich zu erkundigen, welche Tierchen so im Urlaubsgebiet vorkommen können. Insekten, die stechen können, gibt es zwar auch bei uns zu Hause, aber weniger Moskitos oder andere giftige Insekten. Da sollte ein Kinderwagen schon ein Schutznetz haben, besonders wenn das Kind im Freien schlafen sollte. Auch ist die Sonne am Meer nicht zu unterschätzen. Gerade die Sonnenstrahlen, die durch das Meer reflektiert werden, führen schnell zu einer Hautrötung oder einem Sonnenbrand, der unbedingt vermieden werden muss. Außerdem sollte man dem Kind kein Leitungswasser zum Trinken geben, auch wenn die Einheimischen das trinken sollten. Diese sind mit ihrer Darmflora darauf eingestellt, manche Mitteleuropäer und Babymägen meistens nicht.