Wenn du ein Baby erwartest, beschäftigst du dich intensiv mit der Ausstattung, die der neue kleine Erdenbürger braucht. Auf deiner Einkaufsliste stehen nicht nur Babykleidung, Kinderwagen und Möbel für das Babyzimmer, sondern auch alles zum Wickeln und für die Pflege. Dir steht eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung, die dir die Pflege deines Kindes erleichtern. Dazu gehören Feuchttücher, die praktischen Helfer, wenn das Baby gewickelt werden muss. Die handlichen Tücher sind auch sinnvoll, wenn du deinem Kind schnell die Hände oder das Gesicht säubern möchtest.
Eine grundsätzliche Überlegung – Wasser und Waschlappen oder Feuchttücher?
Beides besitzt Vorteile. Wenn du Wasser und einen Waschlappen verwendest, kannst du sicher sein, dass sich im Wasser keine Zusätze befinden. Praktisch ist diese Lösung aber nur zu Hause. Unterwegs sieht es schon schwieriger aus. Außerdem solltest du bedenken, dass ein Waschlappen nach jedem Gebrauch in die Wäsche muss. In feuchten Lappen vermehren sich Keime rasend schnell, es ist also nicht ratsam, den Waschlappen öfter zu benutzen. Im Lauf eines Tages sammelt sich eine ordentliche Menge an benutzten Waschlappen an, dementsprechend sieht deine Wäschebilanz aus. Wenn du dich mit deinem Kind nicht in den eigenen vier Wänden aufhältst, musst du zunächst einen Wasserhahn suchen. Das Wasser sollte handwarm sein, kaltes Wasser mögen Babys gar nicht. Natürlich könntest du immer eine Thermosflasche mit warmem Wasser dabei haben, dazu noch eine Plastiktüte, in der du die gebrauchten Lappen aufbewahren kannst – aber wer will das schon? Wenn du mit deinem Kind unterwegs bist, sind Feuchttücher auf jeden Fall die bessere Alternative.
Diese Vorteile bieten Feuchttücher:
Feuchttücher stehen dir dagegen zum unkomplizierten Gebrauch zur Verfügung, wo auch immer du dich gerade mit deinem Baby aufhältst. Die lästige Wäsche entfällt. Das Einzige, was passieren kann: Dein Kind reagiert sensibel oder sogar allergisch. Diesem Risiko kannst du aber vorbeugen, wenn du bereits beim Kauf auf die Inhaltsstoffe der Feuchttücher achtest. Außerdem sind sie in verschiedenen Packungsgrößen erhältlich. Bei einem Ausflug oder zum Besuch bei den Großeltern kannst du auf eine kleine Packung zurückgreifen, die die Wickeltasche nicht übermäßig belastet. Feuchttücher bekommst du übrigens auch einzeln verpackt, so lässt sich noch mehr Platz sparen. Was den Umweltschutz angeht: Die Tücher werden aus Zellulose hergestellt und belasten die Umwelt nicht. Damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt – woraus besteht eigentlich ein Feuchttuch?
Der Stoff, aus dem die Feuchttücher sind
Das Ausgangsmaterial ist Holz. Klingt hart, nicht wahr? Im Herstellungsprozess wird aus dem Rohstoff Holz Zellulose gewonnen. Das Ergebnis ist zunächst ein Brei aus Holzfasern, der gepresst, gewalzt und getrocknet wird. Zellulose ergibt als Endprodukt sehr weiche, saugfähige Tücher. Dass sie zudem noch reißfest sind, zumindest bis zu einem gewissen Grad, macht sie für die Babypflege ideal. Tücher aus Zellulose kennen wir auch als Papiertaschentücher und Kosmetiktücher. Eine andere Variante sind Tücher aus einem Polyester-Viskose-Gemisch. Viskose wird ebenfalls aus Holz hergestellt, Polyester ist ein Produkt aus Erdöl. Jetzt kommt die Feuchtigkeit ins Spiel. Die Tücher werden mit einer Emulsion getränkt, die aus Wasser und Öl besteht. Möglich ist auch die Verwendung einer Pflegelotion. Weitere Zusätze, zum Beispiel Kamille, Panthenol oder Aloe Vera, sorgen dafür, dass die Tücher perfekte Pflegeeigenschaften für die zarte Babyhaut haben. Anschließend werden die Feuchttücher luftdicht verpackt. Üblich sind Kunststoffverpackungen mit einer wieder verschließbaren Lasche oder Spenderdosen. Bei beiden Verpackungsvarianten bleiben die Tücher angenehm feucht und sind vor dem Austrocknen geschützt.
Gesunde Inhaltsstoffe von Feuchttüchern
Babyhaut ist unglaublich zart und auch sehr empfindlich. Deshalb solltest du die Inhaltsstoffe der Baby Feuchttücher kritisch unter die Lupe nehmen. Es gibt Vorschriften über die Angaben, die auf der Packung stehen müssen. Der Aufdruck „dermatologisch getestet“ gibt keinerlei Aufschluss über die tatsächlichen Inhaltsstoffe! Viel wichtiger sind die kleingedruckten Hinweise, was sich alles in den Tüchern befindet. Natürliche Inhaltsstoffe, die der Haut des Babys nicht schaden, sind zum Beispiel:
- Wasser
- Pflanzliches Öl
- Kamillenextrakt
- Aloe Vera
- Panthenol
Besonders dem verwendeten Öl kommt eine wichtige Rolle zu. Pflanzliches Öl ist unbedenklich. Synthetisch hergestellte Öle und auch ätherische Öle, die für den Duft sorgen, sollten die Tücher besser nicht enthalten.
Bedenkliche Inhaltsstoffe von Feuchttüchern
Damit sich Wasser und Öl in den Tüchern zu einer Emulsion verbinden, werden häufig Emulgatoren eingesetzt. Du findest diese unter der Bezeichnung Emulgator oder Stabilisator. Sie sind nicht unbedingt schädlich, solange sie nur mit der Haut des Kindes in Berührung kommen. Vermeiden solltest du also, dass dein Kind Feuchttücher in den Mund nimmt. Man schüttelt vielleicht den Kopf über diesen Ratschlag, aber die Kleinen sind oft sehr schnell, greifen zu und lutschen an allem, was sie zwischen die Finger bekommen! Chemische Zusätze, die bedenklich oder sogar gefährlich sein können, sind folgende:
- Formaldehyd
- Glykole
- Terpene
- Parfumzusätze
Diese Inhaltsstoffe müssen auf der Packung deklariert sein. Formaldehyd ist eine giftige chemische Verbindung, die als Konservierungsmittel dient. Wenn du diese Bezeichnung auf der Packung findest, bitte nicht kaufen! Glykole findet man in fast allen Pflegeprodukten. Sie können die Haut reizen und Allergien hervorrufen. Das gleiche Risiko betrifft Terpene. Sie werden zwar aus natürlichen Stoffen gewonnen und überwiegend als ätherische Öle in Pflegeprodukten eingesetzt, trotzdem können sie zu Hautreizungen, Rötungen und Ekzemen führen. Mit ihrem angenehmen Geruch täuschen sie über die Bedenklichkeit hinweg. Dies gilt auch für Parfumzusätze.
Test – Woran erkennst du gute Baby Feuchttücher?
Verschiedene unabhängige Institutionen, zum Beispiel die Stiftung Warentest oder Ökotest, kontrollieren und untersuchen die handelsüblichen Feuchttücher. Ein gründlicher Blick beim Kauf auf die Inhaltsstoffe zeigt dir jedoch sehr gut, was in den Tüchern steckt. Parfum muss beispielsweise gar nicht darin enthalten sein, deshalb solltest du Tüchern mit der Kennzeichnung „parfumfrei“ auf jeden Fall den Vorzug geben. Wenn du die Haut deines Babys aufmerksam beobachtest, dann merkst du sehr schnell, ob sich Veränderungen zeigen. Im Zweifelsfall lieber das Produkt wechseln oder eine Zeitlang auf andere Alternativen umsteigen. Das wäre dann wieder der gute alte Waschlappen oder – du machst deine Feuchttücher für Zuhause selbst und nimmst nur unterwegs ein fertig verpacktes Produkt.
Feuchttücher selbst gemacht!
Du brauchst dazu eine handelsübliche Küchenrolle, eine Tasse Wasser, einen Esslöffel Babyöl und einen Spritzer Babybad. Babyöl und Babybad dürfen keine schädlichen Stoffe enthalten. Das Wasser und die anderen Zutaten gibst du in ein Schraubglas. Kräftig durchschütteln, und diese Prozedur vor jeder Verwendung wiederholen. Es bildet sich eine Emulsion, die du auf das Küchenpapier träufelst. Keine ganz optimale Lösung, denn Küchenkrepp ist nicht so reißfest wie das Zellstoffpapier, das für Feuchttücher verwendet wird. Aber es funktioniert. Wer die Feuchttücher „Marke Eigenbau“ noch natürlicher herstellen möchte, verwendet reines Olivenöl und einen Spritzer extramilde Waschlotion für Babys.